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USENER
Hermann Usener
um 1870
Mythologe und Philologe
- entwickelte 1882 in seiner Antrittsrede über Philologie und Geschichtswissenschaft eine romantisch-universale VISION: die Erforschung des Wortes beginne mit der Erforschung allgemeiner für die MENSCHHEIT selbst gültiger Gesetze, nach denen sich die einzelnen Lebensäußerungen der Völker entwickeln und gegenseitig bedingen
- befaßte sich vornehmlich mit den Ursprüngen der Verehrung und der Entstehung des Glaubens aus primitiven mythologischen Vorstellungen, v.a. sozialgeschichtlich und ethnologisch → verschiedene Momente fließen zusammen
- bestritt die degressive Götterentstehung, sondern betonte die Evolution des Gottesbegriffs → es gab zuerst vergängliche GÖTTER, die zu Dämonen wurden und verehrt wurden; erst später verehrte man die ewigen Gottheiten, um erst in der Neuzeit wieder einem dynamischen Gottesbegriff zu frönen
- so deutet er die Überbleibsel primitiver Denkart nach den Prinzipien:
- religiöse Begriffsbildung
- Personifikation
- erklärte 1889 die Ursprünge und Entwicklung der BEDEUTUNG des Weihnachtsfestes
- fand Verwendung bei W. Wundt, LAGARDE
Stufen der Verehrung
- Augenblicksgötter, die an einem unbestimmten Ort zu einem bestimmbaren AUGENBLICK wahrgenommen werden: BLITZ, Donner
- Bindung der dämonischen MACHT an einen bestimmten Ort
- der Sondergott wird zum eigentlichen Gott, indem er einen persönlichen CHARAKTER annimmt