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GÖTTER

- sie reden nur durch unser Herz zu uns (Iphigenie)
- man erreicht die Götter, indem man selber göttlich handelt → so kann GOETHE in Iphigenie aufgefaßt werden
- Kennzeichen der Götter: fester Blick; ihre Augen zucken nicht unsicher hin und her (HEINE)
- rechtfertigen das Menschenleben, indem sie es selbst leben → THEODICEE (NIETZSCHE)
- PHILOSOPHIEREN nicht (Platon)
- bei Göttern fallen Theorie (Potentialität) und Realität zusammen (Riedel)
- sind Geber alles Guten, aber auch das BÖSE kömmt von ihnen (ROHDE)
- Aber die Götter - und fast möchte man jetzt sagen: die armen - haben ihrem WESEN nach auch keine KUNST, noch benötigen sie weiter auch des guten Willens, den KANT als unser erhabenstes Besitztum feierte. Und wenn sie sich einer SPRACHE bedienen wollen, die den Menschen verständlich ist, dann müssen sie sich der Sprache eines konkreten, individuellen, lebendigen Volkstums bedienen, das sich diese Sprache geistig erkämpft hat in bestimmten natürlichen und historischen Konstellationen und in einer langen Folge sittlicher und geistiger Entdeckungs-, Erleuchtungs- und Eroberungstaten schöpferischer Genien. (Rothacker)
- geben im HELDENZEITALTER die Eigenart des jeweiligen Volkes wieder

  • wohnen anderswo als Menschen, können sich aber gelegentlich dem Menschen nähern
  • führen ein vollkommenes LEBEN, vollkommen im Sinne von gesund

- die germanischen Götter erhielten sich ihre Kraft durch das ausgiebige Göttermahl, bei dem sie besondere Speisen einnahmen → wurde ein GOTT vom Mahle ausgeschlossen, so war das mit dem Verlust der besonderen Kräfte verbunden

ABER: Über den Göttern waltet das SCHICKSAL! (WUNDT)

antike Götter

- Versuchung für mittelalterliche Dichter, denn sie tun den Weg ins Offene auf (Wehrli)

griechische Götter

- stehen mit den Urkräften in Widerstreit, wobei die Götter zwar die ihnen unterworfene Welt regieren, zugleich aber in der Welt wirkende Kräfte sind, in denen das wirklich Göttliche nicht zur Erscheinung kömmt, z.B. sind sie dem Schicksal unterworfen und sogar sterblich
- die Urkräfte mit ihrer auch sittlichen Bedeutung existieren außer ihnen und stehen mit ihnen im Kampf

DenkerAuffassung des Göttlichen
ÄSCHYLOS- faßt den Gegensatz zwischen den sittlichen Urkräften und den Göttern tief und begreift den Menschen als Teil der Urwelt, der durch die Auseinandersetzung mit den Göttern zur Ausbildung seiner geistigen und materiellen Kräfte gelangt
EURIPIDES- in seinen Werken tritt das Verwerfliche im Mythos ohne allen Rückhalt hervor
HERODOT- weit davon entfernt, die Götter zu leugnen, aber wenn von dem wirklich Göttlichen die Rede ist, bezieht er sich auf die Mysterien
PINDAR- verwirft alles Unsittliche und Ungeziemende im Mythos
Platon- bezeichnet es als große und unschöne LÜGE, was von Uranos und Kronos erzählt werde, und außerdem für verkehrt, daß Götter mit Göttern Krieg führen
SOPHOKLES- nimmt keinen GEGENSATZ von Göttlichem und dem Recht an

(RANKE)

homerische Götter

- ihr besonderes GEHEIMNIS besteht darin, daß sie Geist und trotzdem ganz sinnfällig sind; nie sind Götter so vollkommen in sinnliche ANSCHAUUNG umgesetzt worden (Freyer)
- haben die GRIECHEN von den Pelasgern (HERODOT)
- gehören wie der Mensch zur NATUR, sind wie der Mensch gleichen Ursprungs (HESIOD) → sie kommen aus der ERDE
- genießen als besondere gleichwohl die SELIGKEIT des Absoluten und STREBEN im umgekehrten Sinne danach, absolut zu werden - sie bedeuten es nicht, sie sind es selbst (SCHELLING)

titanisch-chthonische Götter

tote Götter

- Götter, die der VERSTAND erdachte, die aber kein religiöses GRUNDGEFÜHL zum Ursprung hatten
- die im religiösen Empfinden nicht heimisch wurden, obwohl die PRIESTER ihnen opfern/opferten
→ bei den Römern trifft dies auf Vervactor, Redarator, IMPORCITOR, Adolenda, Commolenda, Peferunda… zu

uranisch-olympische Götter

  • Zeus
  • Apollon
  • Athene (Bäumler)
goetter.txt · Zuletzt geändert: 2024/06/02 09:45 von Robert-Christian Knorr