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FOUCAULT
Jean Leon Foucault
1819-1868
französischer Physiker
- wies mit seinem Pendelversuch 1850 nach, daß die ERDE sich dreht
Foucaultsches Pendel
- baute im Pariser Pantheon ein 67 m langes Pendel, an das er eine 28 kg schwere Kupferkugel hängte
- die Schwingungsdauer betrug 16,4 s
- nachdem man das Pendel nach einer Auslenkung los ließ, wird es (da nördliche Halbkugel) nach rechts abgelenkt
- für diese ablenkende KRAFT ist keine Gegenkraft vorhanden, da sich die Erde in keinem INERTIAL befindet, sondern in einem beschleunigten Bezugssystem, eben in einer Kreisbahn um die SONNE
Michel Foucault
1926-1984
französischer Diskursphilosoph
- bezeichnet die Vermittlungsformen menschlicher ERKENNTNIS strukturalistisch als formation discursive
- sein Ziel war die Dekonstruktion der nicht greifbaren Macht, die die Gesamtgesellschaft durchwebt und zerstört werden muß
Archäologie des Wissens
1969
- Diskurse sind Praktiken: das in der KRITIK zuvor Auseinanderfallende soll im Diskurs wieder miteinander verbunden werden
- nichtdiskursive Praktiken sind technische, industrielle, ökonomische, politische…
- Praktiken sind von Diskursen abhängig
- diskursive Beziehungen sind diskursive Praktiken übergreifend
Diskurstheorie
- Diskurse sind geregelte Verknüpfungen oder Formationen von Aussagen
- keine deskriptiven Aussagen
- keine grammatischen Sätze
- kein SPRECHAKT
Aussagen sind individualisierte, kontingente, anonyme und ebenso knappe wie nackte Materialität des zu einer bestimmten ZEIT, zu einem bestimmten Ort Gesagten
Nietzsche und die Ordnung des Diskurses
1971
- Diskurs und diskursive Praktiken unterstehen nichtdiskursiven Bedingungen, der MACHT und dem BEGEHREN
- Praktiken sind nicht von Diskursen abhängig, aber Diskurse von den Praktiken
- Aussagen sind material
- ZIEL der Macht: die Kräfte und Gefahren des Diskurses unter Kontrolle halten
Praktiken der Diskurskontrolle
- an die Stelle schöpferischer Instanzen treten die Ereignisse der Verknappung und Ausschließung von Diskursen;
- historische Ereignisse vernetzen sich zu in sich vielfältigen, kontingenten und diskontinuierlichen Serien;
- an Stelle einer Bedeutsamkeit der WELT tritt die spezifische Regelhaftigkeit einer gewaltsamen Zurüstung des Seienden;
- an die Stelle diskursimmanenter Bedeutungen treten die äußeren MÖGLICHKEITsbedingungen der Diskurse
→ Diskurse sind dem Machtwillen unterworfen, der sie kontrollierend durchdringt, d.h. WISSEN und Wissenschaften nicht um ihrer SELBST willen, sondern um der HERRSCHAFT willen
Sexualität und Wahrheit
1976
- Wo es Macht gibt, gibt es Widerstand; es sind gleichursprüngliche Momente eines gesellschaftlichen Zustandes.
Kern
- Was mit dem Impetus der Verbotsüberschreitung und Machtverletzung daherkommt, folgt in WAHRHEIT den Geboten eben der Macht, die durchbrochen werden soll. → diskursive Explosion anhand von gesellschaftlichen Reizthemen
- Sex = es treten zwei Effekte ein und desselben Machtmechanismus auf: Man scheucht den Sex auf und treibt ihn in eine diskursive Ecke hinein.
Überwachen und Strafen
1975
- fokussiert auf die Formierung des modernen, für den Kapitalismus geeigneten Menschen: die Disziplinierung des vormodernen Menschen erfolgt über Gefängnisse, Schulen, Kliniken und das Militär nach dem Vorbild der von Mönchen geschaffenen Selbstdisziplinierung → hier darf gefragt werden, ob Foucault den vormodernen Menschen nicht idealisiert