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Inhaltsverzeichnis
FOUCAULT
Michel Foucault
französischer Diskursphilosoph
- bezeichnet die Vermittlungsformen menschlicher ERKENNTNIS strukturalistisch als formation discursive
Archäologie des Wissens
1969
- DISKURSe sind Praktiken: das in der KRITIK zuvor Auseinanderfallende soll im Diskurs wieder miteinander verbunden werden
- nichtdiskursive Praktiken sind technische, industrielle, ökonomische, politische…
- Praktiken sind von Diskursen abhängig
- diskursive Beziehungen sind diskursive Praktiken übergreifend
Diskurstheorie
- Diskurse sind geregelte Verknüpfungen oder Formationen von AUSSAGEn
- keine deskriptiven Aussagen
- keine grammatischen Sätze
- kein Sprechakt
Aussagen sind individualisierte, kontingente, anonyme und ebenso knappe wie nackte Materialität des zu einer bestimmten ZEIT, zu einem bestimmten Ort Gesagten
Nietzsche und die Ordnung des Diskurses
1971
- Diskurs und diskursive Praktiken unterstehen nichtdiskursiven Bedingungen, der MACHT und dem Begehren
- Praktiken sind nicht von Diskursen abhängig, aber Diskurse von den Praktiken
- Aussagen sind material
- Ziel der Macht: die Kräfte und Gefahren des Diskurses unter Kontrolle halten
Praktiken der Diskurskontrolle
- an die Stelle schöpferischer Instanzen treten die Ereignisse der Verknappung und Ausschließung von Diskursen;
- historische Ereignisse vernetzen sich zu in sich vielfältigen, kontingenten und diskontinuierlichen Serien;
- an Stelle einer Bedeutsamkeit der WELT tritt die spezifische Regelhaftigkeit einer gewaltsamen Zurüstung des Seienden;
- an die Stelle diskursimmanenter Bedeutungen treten die äußeren MÖGLICHKEITsbedingungen der Diskurse
→ Diskurse sind dem Machtwillen unterworfen, der sie kontrollierend durchdringt, d.h. WISSEN und WISSENSCHAFTen nicht um ihrer selbst willen, sondern um der Herrschaft willen
Sexualität und Wahrheit
1976
- Wo es Macht gibt, gibt es Widerstand; es sind gleichursprüngliche MOMENTe eines gesellschaftlichen Zustandes.
Kern
- Was mit dem Impetus der Verbotsüberschreitung und Machtverletzung daherkommt, folgt in WAHRHEIT den Geboten eben der Macht, die durchbrochen werden soll. → diskursive Explosion anhand von gesellschaftlichen Reizthemen
- Sex = es treten zwei Effekte ein und desselben Machtmechanismus auf: Man scheucht den Sex auf und treibt ihn in eine diskursive Ecke hinein.