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kleist

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KLEIST

Ewald von Kleist

DICHTER
um 1750
- betrachtet die NATUR auf dem BODEN des einfachen GLÜCKs

Heinrich von Kleist

1777-1811
Dichter
- Sohn eines preußischen Hauptmanns aus weitverzweigter Familie
- nach der Lektüre Kants (um 1793) wuchs in ihm der Wunsch, viel zu erkennen und zu wissen und etwas Großes zu schaffen, glaubte, daß man nicht leben könne, wenn man die REALITÄT nicht zu erkennen imstande ist → bei diesem Sichtwinkel aufs Leben muß man scheitern
- besuchte Goethe und Schiller 1802 in Weimar und blieb eine Weile bei Wieland in Oßmannstedt

- zwischen LESSING und IBSEN der schärfste psychologische Naturalist des Theaters (Friedell)
- die nordische Schärfe des Hypochonders und die Gewaltsamkeit der Motive sind mir zuwider
- der moralische Ansatz ist doch auch ein böses ÜBEL
- man schafft und künstelt sich neue Theorien, um Mittelmäßigkeit für bedeutend ausgeben zu können
- unsichtbares THEATER → es findet zu vieles nur in den Figuren statt und nicht auf der Bühne (GOETHE)

Familie Schroffenstein

- die Wechselmorde hängen von einem (von Kleist konstruierten) ZUFALL ab, von dem kleinen Finger, den die Waldfrau dem ertrunkenen Kinde abschnitt: Absicht der schaurigen Wirkung, die aus einem albernen Versehen heraus entstehen kann

Michael Kohlhaas

- thematisiert das Problem des Rechts: Darf jemand, dem UNRECHT geschah, das Recht in die eigenen Hände nehmen? Heiligt der ZWECK die Mittel? Darf jemand, der einen guten Zweck verfolgt, jedes Mittel anwenden?
- in einer heute antiquierten SPRACHE geschrieben: Satzungetüme, verwirrende Erzähltechnik, zahlreiche Ungenauigkeiten im Handlungsablauf

Penthesilea

- die Botschaft ist grausam und lautet: Wir zerstören, was wir lieben.

pathologische Momente in Kleists Werk

  • Prinz von Homburg: Somnambulismus
  • Sadismus bei Penthesilea und Thusnelda
  • Halluzinieren bei Käthchen und dem Grafen von Strahl

- Neigung zur Gefühlsverirrung (Friedell)

Kleists Übersetzungsmethode

- WECHSEL zwischen genauer und wortwörtlicher und sehr freier Übertragung, FREI da, wo sich der TEXT eigenen ERFAHRUNGen und Empfindungen nähert (Brahm)

kleist.1668929051.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/11/20 08:24 von Robert-Christian Knorr