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parabel

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PARABEL

- ein einfaches Maskenspiel des Verstandes, denn die Lehre wird in einem Tagesvorfall, in der Banalität versteckt und somit verständlich zu machen versucht
- sie strebt nach Endlichkeit; jede PHASE der HANDLUNG findet eine Korrelation im gedanklich gesteigerten Umkreis, den sie durch den Vorfall darbietet
- die obere Grenze neigt dem MYTHOS zu, die untere ist das Zerrbild des Mythos, die ALLEGORIE;
- drückt sich durch den AUSDRUCK aus, sondern durch dessen VERWEIGERUNG (ADORNO)
- in ihr entspringt die erzählte GESCHICHTE aus einer Problemstellung und kehrt in diese wieder zurück (Auerochs)
- der SINN liegt darin, daß der Leser sie glattmacht, entfaltet
- ist im GEGENSATZ zur TRAGÖDIE oder dem ROMAN nicht innerer Endschaft verpflichtet
- Gleichnis, das sich vor der VERNUNFT verantwortet und das deshalb, was seine FABEL betrifft, nicht ganz ernst sein kann
- VEREINIGUNG von MÄRCHEN und SATIRE
- Lehrbarkeit einer Haltung
- dient der dialektischen Wendung zu dem, was sein soll (BENJAMIN)
- um vieles schlauer als alle anderen Formen der Dichtkunst, denn sie gestattet es, das Komplizierte zu entwirren → sie stellt für den Dramatiker das Ei des Kolumbus dar, weil sie in der ABSTRAKTION konkret ist, indem sie das Wesentliche augenfällig macht (BRECHT)
- nimmt Begebenheiten aus dem Kreise des alltäglichen Lebens auf, denen sie aber eine höhere und allgemeinere BEDEUTUNG mit dem ZWECK unterlegt, diese Bedeutung durch den alltäglichen Vorgang verständlich und anschaulich zu machen (HEGEL)
- diaphanes, zielgerichtetes Gleichnis, das vom Ziel her auszudeuten ist (Miller)

Formelemente der Parabel

parabel.1269778867.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:13 (Externe Bearbeitung)