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Inhaltsverzeichnis
PHANTASTIK
phantastische LITERATUR
- wird zuerst um 1830 in der französischen Literatur greifbar → le fantastique und le conte fantastique werden Formeln eines literarischen PHÄNOMENs, wie man es bei Ernst Theodor Amadeus Hoffmann zuerst festzustellen glaubt
- Sainte-Beuve grenzt diesen BEGRIFF gegenüber dem Merveilleux der Feenmärchen ab → Gautier, Nodier, Merimee, MAUPASSANT:
- mit diesem Plötzlichen sind bedrohliche Zustände der ANGST, des Delirierens, Alpträume verbunden und der Leser wird mit in diesen Strudel gerissen
- das Phantastische hält nur solange an, wie die Vorgänge dem Leser unerklärlich bleiben
- das Wunderbare entsteht, wenn der Leser mit einer Erklärungsbereitschaft in die neue phantastische WELT übersiedelt und die dort geltenden Gesetze akzeptiert
- die Ambiguität des Phantastischen über den SCHLUß muß erhalten bleiben, bohrende Ungewißheit z.B. in Der Sandmann
- in der südamerikanischen Literatur hat das Phantastische eine stärkere INTEGRATION im Alltagsbewußtsein als in EUROPA (Garcia Marquez, Carpentier, Fuentes, Cortazar)
- Lovecraft erweiterte die Phantastik im 20.Jahrhundert durch Kolportage
Bedeutungen des Phantastischen
- gänzlich aus den Gesetzen der Unvernunft erklärbar, doch unerhört, daraus entsteht die Reaktion des Lesers bei temporärer Irreversibilität, wobei das Unerhörte am Ende des Textes zumeist aufgelöst wird
- kaum UNSCHLÜSSIGKEIT der handelnden PERSON, der Leser kann mitdenken und sich identifizieren, fakultative Bedeutungen, der implizite Leser, der mit dem Ich-ERZÄHLINSTANZ verwoben wird: immer wiederkehrende Bildbereiche, metaphora continuata, wobei die eigentliche Botschaft und Bildlichkeit der LIEBE ernstgenommen wird, die Mittel aber - Riesen, Zwerge - hintanstehen
Kategorien
- das unvermischt Unheimliche
- das phantastisch Unheimliche
- das phantastisch Wunderbare
- das unvermischt Wunderbare (Todorov)