PRUSSEN
auch Pruzzen
heidnisches VOLK am Südostufer der Ostsee, bis es durch Adalbert von Prag erschüttert wurde, aufbegehrte und von den Rittern des Deutschen Ordens allmählich seit dem 13. Jahrhundert dem Christentum zugeführt wurde → der Kampf dauerte mehr als hundert Jahre
- ihr Herkommen ist unklar, wahrscheinlich ein Mischvolk aus GERMANEN, Esten und SLAWEN, eben Balten
- bewahrten ihre Toten ein halbes JAHR in ihrer Mitte, aufgebart, auf, wie WULFSTAN berichtet, danach fand ein Erbschaftswettrennen statt, bei dem die in Frage kommenden Erben zu verschieden großen Haufen rannten, wer zuerst ankömmt, durfte diesen Haufen behalten
- nach diesem Rennen wurde der Tote verbrannt, dann seine Asche bestattet, wobei ihm wichtige Dinge mit ins Grab beigegeben wurden
Pantheon
- der Chef ist Deiwus, der ohne Beziehung zu anderen thronte und als Ziegenbock dargestellt wurde
- die nächst wichtigsten GÖTTER sind männlich: Patolos, der Sterbegott, dazu Perkunos, ein Wettergott, und Potrimpos, ein Fruchtbarkeitsgott
- weibliche Gottheiten: Saule als Sonnengöttin, Semine als Erdgöttin, der beim Trinken per Ausspucken geopfert wurde, Laima als Schicksalsgöttin
- merkwürdige Hinwendung zu Kriechtieren
- der religiöse Alltag wurde durch eine Priesterkaste gesichert: Kriwe Kriwaittu war der Oberpriester, dem mehrere Hilfspriester assistierten
- der religiöse Mittelpunkt war der Hain Romowe/Romuva (Romehnen im Samland), wo eine alte Eiche den Mittelpunkt kultischer Handlungen abgab
- das Leben auf der Erde war kein Jammertal, auch kein Bewährungsort, statt dessen spielte Seelenwanderung eine Rolle, wobei es zwei Formen der SEELE gab, beide lebten ewig: ein Teil blieb dort, wo die Asche vergraben wurde, Drusin, und konnte jederzeit von Hinterbliebenen aufgesucht werden, wobei der Kontakt zu den Toten über Gelage hergestellt wurde; der andere Teil stieg zu den Göttern empor, Wele, wo die GÖTTER sie in sich aufnahmen