Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Inhaltsverzeichnis
TOTALITARISMUS
- in den Publikationen Arendts, Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft (1955) und Friedrichs, Totalitäre Diktatur (1957) beschriebene Idealtypen totalitärer HERRSCHAFT, die Unbegrenztheit des Herrschaftsanspruches bzw. -bereichs;
- basiert auf dem Fundamentalirrtum der AUFKLÄRUNG: ac si quaestio de lineis, planis aut de corporibus esset (sie behandeln Leidenschaften, als ob sie Problemkreise der Linien, Flächen und Festkörper wären, also rein mathematisch; SPINOZA): Die totalitäre ORDNUNG setzt kalkulierendes DENKEN ganz in seine Rechte ein und hält sich an die WISSENSCHAFT als solche. Ihr Kanon ist die eigene blutige Leistungsfähigkeit. (ADORNO)
- sein Wirken zielt darauf, daß dem Demos der Gebrauch von staatlicher Macht verwehrt werden soll (WOLIN)
Merkmale
- zentralistische BÜROKRATIE, die perfektionierte Verwaltung;
- Erstreckung der politischen Herrschaft in alle Lebensbereiche: FAMILIE, Sport, Lebensgemeinschaften, ARBEIT, Vereinsleben: die Sicherung erfolgt durch Geheimdienst, Nachrichtenmonopol, Gleichschaltung der öffentlichen Meinung bzw. der Medien, gelenkte Wirtschaft und WISSENSCHAFT;
- in der GESELLSCHAFT existieren keine (öffentlichen) Freiräume, Nischen;
Rezeption
KRITIK durch zwei Ansätze:
- methodologisch → ideierende Abstraktion
- inhaltliche Differenzierung der konkreten Gestalt der als totalitär bezeichneten Herrschaftsordnung
umgekehrter Totalitarismus
- Konzept Wolins
- ein SYSTEM, das vorgibt, das GEGENTEIL von dem zu sein, was es in WIRKLICHKEIT ist, z.B. die liberal-demokratische Demokratie oder auch die kapitalistische Demokratie → beides sind Formen einer gelenkten Demokratie, also eine c.i.a.