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WETTINER
Burggrafengeschlecht, das sich an die Spitze des mitteldeutschen Adels kämpfte
- stehen um 1270 auf Seiten der Böhmer im STREIT mit HABSBURG um die Vorherrschaft im REICH → Albrecht und Dietrich stehen im FRIEDEN von Prag als Zeugen auf böhmischer Seite
- besaßen die gleiche Rangstufe wie viele andere Burggrafengeschlechter im sächsisch-thüringischen RAUM, verwickelten die Gegner immer wieder in Fehden, Intrigen und ähnliche Auseinandersetzungen, hier ein Beispiel: Streit der Burggrafen von Leisnig mit ihrem Hauskloster Buch wird von den Wettinern zum Anlaß genommen, die Leisniger gegen Zahlung einer Entschädigungssumme gewaltsam zu enteignen und Buch der eigenen Herrschaft anzugliedern
- in der thüringischen Grafenfehde zwischen 1342 und 1346 ließ der Wettiner seine Tochter mit einem Henneberger verheiraten und kam so in den Besitz von Coburg, was zum Konflikt mit den Grafen von Schellenberg (Augustusburg) führte
- die Wettiner verbündeten sich u.U. auch mit ihren Feinden, z.B. mit Karl IV., um gegen einen gemeinsamen FEIND, z.B. Plauen, einen Gewinn zu erzielen → Triptis und Auma gelangen so 1356 unter wettinische Herrschaft
- 1373 wurde mit Hessen ein Erbverbrüderungsvertrag geschlossen, doch als der kinderlose hessische LANDGRAF 1376 starb, hatte der einen Neffen als Erben eingesetzt, so daß die Wettiner hier leer ausgingen
- bis 1378 ist keine wettinische Kirchenpolitik festzustellen und so kommen selbst weltliche Probleme vor geistliche Gerichte, insbesondere den Generalrichter zu ERFURT, sie schützen Laien und den niederen Klerus, manchmal plünderten sie diese aber auch aus
das wichtige 14./15.Jahrhundert
TOD Friedrichs II. des Ernsthaften 1349, der vier Söhne hinterläßt: Friedrich (17), Balthasar (13), Ludwig (wird Geistlicher), Wilhelm (6) → Friedrich wird ERBE und Vormund bis 1368 im Triumvirat, nach Karl IV. Tod 1378 Teilung → Chemnitzer Teilung von 1382 nach dem Tode Friedrichs III.
- thüringischer Teil bekommt Balthasars Linie, die 1482 ausstirbt
- meißnischer Teil: Wilhelm, der 1407 ohne Erben stirbt
- Osterland für Friedrichs Söhne Friedrich IV., Wilhelm (stirbt 1425 ohne Erben) und Georg (stirbt 1401 ohne Erben) → Friedrich IV. (stirbt 1428) kann 1425 das Rückgefallene unter seiner Hand vereinigen, die thüringischen Gebiete folgen 1482 nach
1462: Tod von Friedrich II. dem Sanftmütigen, die Söhne Churfürst Ernst und Herzog Albrecht halten das Land ungeteilt und setzen die böhmenfreundliche POLITIK ihres Vaters fort; ihr ONKEL Wilhelm west derzeit kinderlos in Thüringen
- sie nähern sich dem Ungarn an, der die Lausitz beherrscht, und auch zu KAISER Friedrich III., gleichzeitig Drang nach Osten und Norden (Sagan, Storkow)
1476: Churfürst Ernst läßt seinen Sohn zum Erzbischof von MAGDEBURG wählen und gerät nun vollends in Konflikt mit den Hohenzollern; er bestimmt die Elbe als Ausdehnungsorientierung
1482: Anfall Thüringens → die größte Landesherrschaft neben Habsburg und Böhmen entsteht im Reich
1485: Leipziger Teilung
- Albrecht (der jüngere Bruder) erhält Meißen, nördliche Teile Thüringens
- Ernst: behält die Churwürde, Teile Meißens, Wittenberg, das südliche Thüringen, Zwickau, Vogtland
- einige Besitztümer blieben gemeinsam verwaltet (Schneeberg, Lausitz, Sagan)
→ im Todesfall sollte das geteilte Land dem Überlebenden zufallen
- die Gebiete wurden in Amtsbezirke und Adelsherrschaften geteilt, deren Herren eine persönliche Bindung an den Churfürsten beziehungsweise HERZOG besaßen