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ehe

EHE

- gehört zum Urgestein des MYTHOS auf dem Grunde von ZIVILISATION (ADORNO)
- Hilfe der Gatten füreinander
- Freundschaftsbund und Grundlage des Staates → führt zum Familienbund (ARISTOTELES)
- unnatürliches Arrangement, das die beiden Beteiligten zu monogamen Verrenkungen zwingt; eine Anhäufung kleinlicher Streitereien und halbherziger Kompromisse, die wie die chinesische Wasserfolter nach und nach alle beiden Beteiligten zu heulenden neurotischen Versionen ihres früheren SELBST macht (Doyle)
- stellt (im Idealfall) das harmonische Verhältnis zwischen den verschiedenen Gestalten des EROS her (Fahsel)
- Denn nicht Leidenschaft noch Liebe, jene allzu flüchtigen Gase, sondern allein die Freundschaft der Frau bildet für die Ehe das Fundament. (Jirgl)
- ein restlos kodifizierter kultureller RAUM, der verlockt und doch nur die dünnste Verbindung mit dem Raum des Schreibens hat, mit dem Kellerraum (KAFKA)
- ist eine ewige, unter allen Zonen der Erde verbreitete Schule der Gegenseitigkeit; und darum ist die Rücksicht auf dieses zweite Grundverhältnis der Familie so wichtig
- beide Elemente des Staates, die sichtbare und die unsichtbare MACHT, die GEWALT und die LIEBE, die Strenge und die MILDE, welche vermittelnd zu vereinigen die Aufgabe sowohl des Staatskünstlers als aller anderen KÜNSTLER ist, erscheinen in dem Verhältnisse der beiden Geschlechter lebendig, persönlich und als wirkliche IDEEN nebeneinander (Adam Müller)
- lebenslängliche Geschlechts- und Umgangssklaverei (OWEN)

morganatische Ehe

- eine Ehe zur „linken Hand“, d.i. eine halbeheliche Verbindung zum ZWECKe der Beruhigung und Versicherung eines Teils oder aus anderen nichtmoralischen Gründen
- wurden besonders häufig im 17./18. Jahrhundert zwischen hohen Adligen und ihren Mätressen geschlossen

römische Eheformen

  • Coemptio

- Heirat mit gegenseitigem Scheinverkauf der Parteien, durch die die FRAU aus der Vormundschaft ihrer Familie befreit wurde und in die Botmäßigkeit ihres Gatten kam

  • Confarreatio

- die feierliche ZEREMONIE der EHESCHLIEßUNG

  • Usus

- BRAUCH der Durchführung

spartanische Ehe

- die nackt umhergehenden Jungfrauen mußten von den sie begehrenden spartanischen Bräutigamen nachts geraubt werden; auch durften sie diese im ersten Jahr ihrer Ehe nur nachts besuchen, um ihre Liebe frisch und lebendig zu halten (SCHILLER)

ehe.txt · Zuletzt geändert: 2024/07/01 14:48 von Robert-Christian Knorr