EURIPIDES
- holt die Tragödie aus dem Menschen, nämlich aus der DIALEKTIK seiner Seele und aus der Fragwürdigkeit seiner EXISTENZ
- präludierte das THEMA neuer Bindungen innerhalb der zerstörten Polis → wer seiner konkreten Einordnung beraubt, also privat ist, findet sich mit seinesgleichen in einer universalen ORDNUNG zusammen (Freyer)
- glaubt nicht mehr an die seelische Symbolik des Chores (Friedell)
- unheroische WELTANSCHAUUNG, skeptische Deutung des Schicksals, negative THEODICEE: der MENSCH ist Spielball des Zufalls
- diskutiert frank und frei das Verhältnis der Geschlechter, die EHE, die Frauen- und SKLAVENFRAGE, und aus der SAGE der MEDEA macht er so etwas wie ein bürgerliches Ehedrama
- seinem Selbstverständnis nach Demokrat, aber letztlich ist er SKEPTIKER und v.a. gegen den alten STAAT, nicht so sehr dagegen für das neue, das bürgerlich-demokratische ATHEN
- der erste an seinem Dichtertum leidende (erfolglose) Dichter → er gewann in über fünfzig Jahren Dichterdasein nur fünf Mal den Dichterlorbeer und konnte von seinem Geschriebenen kaum leben
- ist der erste Dichter, bei dem die Liebe zum Hauptmotiv einer komplizierten HANDLUNG und eines dramatischen Konflikts wird (Hauser)
- ist die Maske für die GOTTHEIT der RATIO, der neue DÄMON der VERNUNFT: SOKRATES
- seine Dramen benutzen Kunstmittel, um Affekte auszulösen und leben nicht mehr durch in den AETHER der KUNST getauchte Gedanken (NIETZSCHE)
DICHTER der Sophisten
- urteilte über viele Zeitgenossen, z.B. KRITIAS: Die TYRANNIS macht den Tyrannen GLÜCKLICH.
- steht im athenischen LEBEN im GEGENSATZ zu SOPHOKLES, ist rast- und ruhelos
- Erinnyen sind UNS in der VORSTELLUNG des Kranken vorhanden
- glaubt nicht an Blutrecht der Seelen
- der TOTE ist ein NICHTS
- holte sich Anregungen, glaubte nicht, z.B. bei DIOGENES: der Äther ist trockene, heiße Luft, dem das DENKEN innewohnen soll → er setzt die Seele mit dem AETHER gleich, was erst den Verstand hervorbringen soll (ROHDE)