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lenau

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LENAU

Nikolaus Franz Niembsch Edler von Strehlenau

1802-50
DICHTER
- schwermütig-verhaltene NATUR- und Liebesgedichte, die einen biographischen Bezug zur unglücklichen Liebe Lenaus zu Sophie von Löwenthal besaßen
- glaubte, daß Menschen, die das Glück der LIEBE nie gekannt und kein Kind haben, an eine ewige Verdammnis glauben können und in verirrter Liebesbrunst das Ungeheuer, die römische Kirche, umarmen
- politisch-satirische Anklagen in gebundener und gereimter REDE
- bearbeitete den KREUZZUG gegen die Albigenser als das größte TRAUERSPIEL der KIRCHE, was er einer poetischen Bearbeitung für würdig hielt, veröffentlichte ihn bei Cotta 1842, der das Epos im gleichen JAHR mit gutem ERFOLG verkaufte

Die Albigenser

1842
- verschmolz objektive und subjektive dichterische AUSSAGE zu einer untrennbaren, schönen Einheit und zudem konkrete, nüchterne Geschichtlichkeit parteilich mit flammender, Unruhe und Anteilnahme erzeugender AKTUALITÄT
- Lenau versucht gar nicht erst, die Totalität des historischen Prozesses zu egstalten, sondern bastelt an einem Mosaik, einzelnen Bildern, Episoden, die teils chronologisch verbürgt (Geschichte des päpstlichen Legaten Pierre von Castelnau; Belagerungen südfranzösischer Städte), teils erfunden (der arme Schneider Jacques, der dem Antichristen einen Sterbemantel nähen will, aber trotz größten Fleißes nur einen Ärmel fertigbringt; die Episode vom Mädchen aus Lavaur, das vor einem Christusbilde im Angesicht der Kriegsgreuel wahnsinnig wird) sind
- in der FIGUR des Troubadours Fulco finden sich autobiographische Reminiszenzen

lenau.1338992994.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:57 (Externe Bearbeitung)