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WALDES
Peter Waldes
ca. 1140-
Lyoner Kaufmann mit spirituistischen Neigungen, doch ohne BILDUNG
- ließ Neues Testament ins Romanische übersetzen
Feststellung: das apostolische Leben Christi wird nicht nachgelebt
→ verkaufte Hab und Gut und verteilte es zum Großteil an die Armen
Lehre
der Waldenser
- nur apostolisch lebende Priester ist Binde- und Lösegewalt verliehen - Verdienst statt Ordination verleiht kirchliche Macht
- Kultushandlungen sündhafter Priester seien ungültig
- BEICHTE auch bei Laien möglich - wurde auch von Alanus zugegeben; in Ausnahmesituationen
- Ablaßwesen ist priesterliche ERFINDUNG
- jede LÜGE ist Todsünde
- kein Eid ist gesetzlich, auch nicht vor Gericht
- Tötung eines Menschen ist nicht erlaubt, auch nicht durch URTEIL
- wer Sandalen nach Art der Apostel trage, dürfe konsekrieren, Abendmahl → ab ca. 1170 predigten Waldenser in neuer Tracht - die „Beschuhten“- Insabatati oder Zaptati - das Armutsideal
- Vereinigung von Männern und Frauen führte zur Kritik von Priestern
- Alexander III. billigte das Gelübde der ARMUT und erlaubte zu predigen; die Priester wurden aber allmählich zu Feinden
- 1183 Exkommunikation in Verona durch Lucius III.
- 1190 Disputation auf KONZIL zu Narbonne - SCHIEDSRICHTER war Raimund V. von Toulouse - endet mit Ausstoßung aus Kirche, dem sich die Waldenser nicht beugen → Alfons von Aragon gibt ZEICHEN zur Verfolgung der Waldenser
Beweisgründe für Ketzerei
- Waldenser verweigern PAPST und Prälaten Autoritätsanspruch
- Laien hätten kein Predigtrecht
- sie folgten nicht der Lehre der Apostel, wonach sie GOTT mehr gehorchen müßten als den Menschen
- Frauen hätten kein Predigtrecht
- sie leugneten die Almosen und Gebete für Verstorbene; manche leugneten das Fegefeuer
- sie leugneten die BEDEUTUNG der Kirche als Betstätte
- später Begründungsschreiben von Alanus von Lille gegen die Waldenser