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PAZIFISMUS
1901 erstmals auf einem Weltfriedenskongreß benutzt und seither im Sprachgebrauch
beinhaltet folgende Parameter:
- internationale Schiedsgerichtsbarkeit
- Abrüstung
- GUT, wenn die Feinde nicht darauf aus sind, das Niederlegen der Waffen für sich auszunutzen; gut auch als Geisteshaltung, aber schlecht immer dann, wenn das Niederlegen der eigenen Wehrhaftigkeit damit verbunden ist;
- wenn er zu eilig Versöhnung stiften will, ist er eine große Gefahr für die ERKENNTNIS der WAHRHEIT, ohne die kein Friede eine gesunde Grundlage hat (FÖRSTER)
- unsittlich, weil er das freiwillige OPFER für die GEMEINSCHAFT ablehnt: Kampf und Opfer aber gehören zum Ringen um die innere FREIHEIT, die der SINN des Lebens ist (Edgar Jung)
- …wir sind geneigt, ihn für ein Degenerativum zu halten. Man soll den Pazifismus nicht mit der einem redlichen, tapferen und starken Menschen wohl anstehenden Friedfertigkeit gleichstellen. (STAPEL)
demokratischer Pazifismus
- wurzelt im LIBERALISMUS, der den ABSOLUTISMUS ablehnte und FORTSCHRITT und DEMOKRATIE erringen möchte
- will die Strukturen innerstaatlichen Friedens auf die zwischenstaatlichen Beziehungen übertragen (QUIDDE) → fußt auf Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“
deutscher Pazifismus | angelsächsischer Pazifismus |
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- seine Wurzeln liegen in den Idealen der AUFKLÄRUNG | - ist wesentlich älter als die Aufklärung |
- Saint-Pierre, ROUSSEAU und Kant sind die geistigen Väter | - Basis bilden die RELIGIÖS-sittlichen Anschauungen der QUÄKER |
Konflikt zur Verfassung
- Artikel 12 der preußischen VERFASSUNG: Den bürgerlichen und staatsbürgerlichen Pflichten darf durch die Ausübung der Religionsfreiheit kein Abbruch geschehen. → WEHRPFLICHT gilt auch für Pazifisten (!)