Gesandter (Gottes)
- ein um 600 v.Chr. weltweit auftretendes PHÄNOMEN (KONFUZIUS, BUDDHA, PYTHAGORAS, DIONYSOS-Kult, JESAJA u.a.)
- gemeinsam ist allen Propheten etwas dato weltgeschichtlich Neues: sie sprachen Dinge aus, die bislang von keinem Menschen ausgesprochen worden waren
- ihre REDE wandte sich an den einzelnen Menschen, an seine Seele, an sein Gewissen, an seinen WILLEN → der Prophet wollte das Einzelwesen treffen, gewinnen, in die Höhe oder Tiefe reißen, erschüttern, verfluchen oder erlösen
- zuweilen sprachen Propheten ihr VOLK an, aber auch das war nur eine auf GOTT bezogene GEMEINDE, die erst durch die Wahl des Propheten als Künder gebildet wird, also abhängig vom Einzelwillen bleibt

• Alttestamentler: stellen den einzelnen vor die WAHL, mit BAAL zu huren oder auf JAHWE zu hören
• Zarathustra: seine Predigt reißt in den Weltkampf der lichten und bösen GÖTTER nicht nur die Stände, Völker und Kulturzonen, sondern auch jeden einzelnen hinein
• Buddha: fragt den einzelnen, wie er seine SEELE von den Banden des Wirklichen lösen kann → Buddhas Heilsweg ist „das eigene HERZ rein zu glühen“
• Konfuzius: zwar eine ETHIK des Staats und der objektiven ORDNUNG, doch diese kann nur durch die Keime (die seelischen Ursprünge) beeinflußt werden → Bewußtwerdung der ethischen Grundordnung im GEWISSEN (Freyer)

- Man müßte Prophet sein, um die Propheten zu verstehen. (Gregor I.)
- glaubt und behauptet, daß seine Äußerungen von Gott unmittelbar inspiriert sind und nicht durch irgendein gesellschaftliches Medium (TOYNBEE)