Inhaltsverzeichnis
TEXTANALYSE
das Textanalyseraster ist Bestandteil der INTERPRETATION
I. Formalanalyse
- Form der Buchstaben; Zeichensatz (z.B. Serifenschrift) → SCHRIFT
- Wortformen - Zusammensetzungen, Wortlänge → die ersten Zeilen auszählen und so durchschnittliche Wortlänge bestimmen: im Deutschen beträgt sie in Prosatexten zirka 5 Buchstaben, bei Fachtexten zirka 7 Buchstaben
- Teilsätze - Häufigkeit; daraus resultiert der Anteil der Ganzsätze im Verhältnis zu den Teilsätzen
- Grundwortschatz oder Nicht-Grundwortschatz? → Anteil der Fremdwörter resp. Neologismen bestimmen
- Syntaxcharakteristik → einfach/komplex; normal/ausgefallen
- Kohäsionsleistung → viel/wenig; einfach/schwierig → geht der Frage nach, inwiefern die einzelnen Sätze inhaltlich und sprachlich zusammengehören oder ob der Autor in seiner Gedankenführung ohne klare Linie bleibt; Komplexität der Gedankenführung
II. Inhaltsanalyse
- In welchem Maß läßt sich der Text als Gesamtidee erkennen, die den einzelnen Textteilen ihren Ort zuweist?
- Welches ist die Gesamtidee?
- Entspricht die Gesamtidee der Aufgabenstellung? - Markiertheit im Text
- Wie ist der Text innerlich und äußerlich gegliedert?
- Läßt sich eine LOGIK rekonstruieren? - im Text, Entfaltungsmöglichkeit im Leser
- Ist der Text implizit genug?
- Ist der Text explizit genug?
- Sind die sprachlichen Mittel adäquat zur Aussageabsicht?
- Besitzt der Text Rhythmus?
III. Textanalyseraster Abitur (Methode)
besonders für dramatische Texte, aber auch für epische Texte anwendbar
nach der zunehmenden Schwierigkeit geordnet
- Situationsanalyse
- kontextbezogene Analyse (Arbeitstext mit Klammertext vergleichen; literaturhistorischen Kontext herstellen und an AT binden: Textarbeit)
- Anbindung an Dramentheorie, z.B. ARISTOTELES
- über die zu analysierende Szene/Gedicht hinaus den Arbeitstext verorten und entweder an weltanschauliche Theorie des Autoren/die Zeit binden oder verwerfen → über die konkrete Zeit hinaus bewerten
- Handlungsanalyse
- Entwicklung der HANDLUNG (lineare und verzweigte Handlungsstränge)
- Konfliktsituation (INTRIGE, VERSCHWÖRUNG, Konflikt aufgrund sozialer, subjektiver oder objektiver Gegebenheiten)
- Ursachenforschung (Haupt- und Nebenursachen in ihrer Entwicklung; Ausgangspunkt fixieren; Ausblick geben)
- Figurenanalyse
- Beweggründe für Handlung → Analyse der WELTANSCHAUUNG und Übertragung auf Handlung
- Figurencharakterisierung (innere und äußere Merkmale mit Textbelegen)
- Dialoganalyse
- Sprachanalyse (DIALOGFORM, rhetorische Figuren, SATZBAU)
- Untersuchung der Gesprächsanteile → eigentliche GESPRÄCHSANALYSE
- Untersuchung der Entwicklung des kommunikativen Verhaltens (gestört, freundlich, verbissen, ichfixiert, themenbezogen, subjektiv…)
zur Bestimmung der zeitlichen Verhältnisse innerhalb des Textes: siehe ZEITGERÜST