Inhaltsverzeichnis
BAROCKDICHTUNG
- Fortsetzung der humanistisch-neulateinischen Bildlichkeitsbestrebungen
- man geht formal vom VIERHEBER ab und setzt statt dessen SONETTe und ALEXANDRINER
I. Drama
- Teil der Festkultur des europäischen Hoflebens
- kam aus Burgund über ITALIEN nach DEUTSCHLAND, Vertreter: GRYPHIUS, LOHENSTEIN, Haugwitz
- entwickelte sich über die OPER zum Singspiel und zum Sprechtheater → seit 1594 in FLORENZ „Daphne“ von J. PERI von den MEDICI gefeiert wurde, besann man sich altgriechischer Ursprünge und entwickelte das TRAGISCHE
- das Schema der Handlung folgte pastoralen und mythologischen Stoffen; Ursprungshandlungsmuster, die MYTHOS folgten
- die MOTIVe fürs HANDELN ergaben sich zumeist aus LIEBE → in Italien war dies wichtiger als in Deutschland, wo v.a. das Theatralische den Vorzug vor dem Musikalischen erhielt, auch weil der DEUTSCHE überzogene Gestik als störend empfand
- die GESCHICHTE diente meist der Exemplifizierung einer bereits zuvor feststehenden streng schematisch-antithetisch aufgebauten WELT- und Werteordnung
- der HELD steht als ein energischer Bekenner ewiger Werte, die in der Bewährungsprobe, HANDLUNG exemplifiziert werden
- zur Bewertung werden Reyken benutzt, d.s. Allegorien- und Geisterchöre, die das Geschehen ERKLÄREN
- es gibt keine Tragödien, nur Trauerspiele
- THEATER wird als gleichnishafter Vorgang zur DEUTUNG der WIRKLICHKEIT begriffen
- die EMBLEMATIK dient zur Beziehung zur höheren WELTORDNUNG
- Wanderbühnen seit ca. 1600, die erste feste deutsche Bühne in WIEN seit 1712
- erst durch LESSING wird wieder ein stärkerer Diesseitsbezug hergestellt, denn Lessing fragt nach der Reinigungsfähigkeit der Leidenschaften, er will Helden, die Mitleiden erregen, keine MÄRTYRER
Sprache
- zumeist wurde der Alexandriner, zumal paarweise gereimt, aus FRANKREICH übernommen/eingeführt, denn der bot die beste Möglichkeit, die antithetischen Gedankengehalte zu kontrastieren
Einflüsse aufs deutsche Barockdrama
- das Jesuitendrama
- J. van der Vondel - holländischer Barockdramatiker
II.Epik
- EPIK wurde vernachlässigt beziehungsweise nicht weiterentwickelt; man benutzte RENAISSANCE- und AntikPOETIKen
moralische Erzählungen
- als NOVELLEn zumeist durch Übersetzungen
- fußt auf Renaissancenovelle, die lehrhaften Rahmen besitzt, doch im Detail recht „unmoralisch“ beschreibt
Predigt
- in antithetischer Struktur samt volkstümlicher RHETORIK werden Geschichten erzählt
- manchmal mit lyrischem Ende → fungiert als Zusammenfassung
Leichenrede
- komplizierte Redekunststücke zum Aufzeigen der GELEHRSAMKEIT