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furcht

FURCHT

Wer denn, Einzelmensch wie STAAT, würde noch, im GLANZ des Glückes, wenn er nichts zu fürchten bräuchte, EHRFURCHT vor dem RECHT empfinden? (ÄSCHYLOS)
- die Unlust über ein bevorstehendes ÜBEL
- das allein erweckt Furcht in uns, was, wenn wir es an anderen SEHEN, Mitleiden erweckt und umgekehrt erweckt in uns dasjenige Furcht, was wir als mitleidig an uns selbst erfahren könnten → deswegen ist die Furcht nur eine reflektierte IDEE und keine unmittelbare WIRKUNG des Trauerspiels (ARISTOTELES)
- gehört zum Inhalt des Glaubens und bedingt ihn nicht (Klemens von Alexandria)
- das anderen bereits Geschehene; das uns selbst angelegte Mitleid (LESSING)
- macht die Täuschung noch leichter als die Hoffnung (Moses Mendelssohn)
- schließt in sich das WISSEN um die Folgen einer Handlung oder eines Vorfalls (PESTALOZZI)
- das auf UNS selbst bezogene MITLEID (SCHILLER)
- ist eine Folge der HOFFNUNG (SENECA)

furcht.txt · Zuletzt geändert: 2023/05/25 04:00 von Robert-Christian Knorr