Inhaltsverzeichnis
QUELLE
- wo etwas aus dem Grunde kommt, z.B. Grundwasser wird aus dem BODEN oder Berg gedrückt und fließt ins Tal
- Nach dem Wasserausfluß (Quellenschüttung) unterscheidet man Quellen, die
- ständig;
- episodisch oder
- periodisch/intermittierend
Wasser ausscheiden. Riesenquellen sind stark schüttende Quellen, die in trichter- oder schalenförmigen Quellköpfen austreten. Quellenband oder -linie: mehrere, entlang einer ausstreichenden, wasserführenden Schichtfläche austretende Quellen, auch Quellhorizont.
- Pegen (kalte Quelle); Therme (heiße Quelle)
- Spur konkreter menschlicher Tätigkeit
- der GEIST des Menschenen kann Göttliches wahrnehmen
- schriftliche und gegenständliche
- mündliche Zeitzeugen
- Wer zur Quelle will, muß gegen den Strom schwimmen. (HESSE)
Quelleninterpretation
Quelleninterpretation der Bedingungen
gründet sich darauf, daß die Bedingungen ideell in dem einst wirklichen Sachverhalt, der durch sie möglich wurde und so wurde, enthalten waren und in den Fragmenten noch sind oder sein werden
- Bedingungen des Raumes erläutern sich aus der GEOGRAPHIE/TOPOGRAPHIE;
- Bedingungen der ZEIT zerlegen sich in den gewordenen Zustand, in den die Tatsache eintrat, und in die Gleichzeitigkeiten, die mit einwirkten
- Bedingungen der MITTEL sind materielle wie moralische, mit denen der Sachverhalt ermöglicht und verwirklicht wurde
Quelleninterpretation der Ideen
- versucht zwischen subjektivem Willen und objektiven Fordernissen eine Brücke zu schlagen, indem das Handeln des einzelnen historischen Subjekts im Kontext seiner in der Zeit stehenden Sittlichkeit hinterfragt wird
- die Ideen der sittlichen Welt sind an sich in der menschlichen Natur, aber sie entfalten sich erst in der werdenden und wachsenden Geschichte → inwiefern hat sich der Staat in der FAMILIE verwirklicht, inwiefern die Familie im Staat?
pragmatische Quelleninterpretation
- sie faßt den kritischen Tatbestand, d.s. die in der Quelle festgestellten und geordneten Reste und Auffassungen des einst wirklichen Sachverhaltes auf, um nach dem in der Natur der Sache liegenden Kausalnexus das äußere Bild des einst wirklichen Sachverhalts zu rekonstruieren
- bei mangelhaftem Material wird mittels Analogie das komparative Verfahren benutzt
psychologische Quelleninterpretation
- sucht in dem Sachverhalt die Willensakte, die ihn hervorbrachten: objektiv (möglich) und subjektiv (eher unwahrscheinlich zu eruieren)
Quellen der Taten
- BEGIERDE, bewirkt die freiwilligen, und GEWALT, bewirkt die unfreiwilligen, als URSACHE der Wirkungen (PASCAL)
Quelltypen
1. Aide-memoire
- BERICHT aus der ERINNERUNG, nach einer Unterredung
- Note
2. Edikte
- Erlasse
3. Immediatsberichte
- Bericht vor der höheren Behörde
4. Kopialbücher
- Duplikate zur Sicherung bestehender Gesetze und Besitzverhältnisse
5. Mandate
- Aufträge
6. Promemoria
- Denkschriften
7. Reskripte
- amtliche Bescheide
8. Überreste
- UNBEWUßT-unbeabsichtigte Zielsetzung
9. Denkmale
auch TRADITION
- bewußt-beabsichtigte Zielsetzung
Quellensammlungen
AASS. | acta – 67 Bände |
BÖHMER | Quellen zur deutschen Geschichte |
DD | diplomata |
EHR | english historical review |
Epp. | epistolae |
Lat. | latini |
LL | leges |
MANSI | Sammlungen der Beschlüsse der Heiligen KIRCHE |
MGH | monumenta germaniae historica – seit 1826 |
MIGNE | PL (patrologiaelatina) – 222 Bände seit 1844 |
VOM STEIN GEDÄCHTNISAUSGABE | ausgewählte Quellen und Schriften zur deutschen GESCHICHTE |