Inhaltsverzeichnis
PASCAL
Blaise Pascal
1623-62
französischer PHILOSOPH
- setzte sich mit Cartesianismus auseinander
- beschuldigte die Jesuiten, alle GEWISSEN regieren zu wollen
Ethik
- ORDNUNG beruht auf dem VERLANGEN nach christlicher LIEBE → der MENSCH gewinnt aus seiner BEGIERDE eine bewunderungswürdige Ordnung, die allen SKEPTIZISMUS zunichte macht
- der Mensch ist nicht angehalten, Ruhe in sich zu finden, sondern nur dazu bestimmt, zu GOTT zu finden, d.h. in sich und mit seinen Nächsten danach zu STREBEN
Pensees
- eine Apologie der christlichen RELIGION in 27 fragmentarischen Kapiteln
- geht u.a. gegen Descartes gerichtet der Frage nach, inwiefern der leere RAUM sein kann
Antwort:
- das NICHTS im Bereich der räumlichen Ausdehnung ist ein BILD unserer irdischen EXISTENZ → die Leere ist das Nichts der Kreatur
- dieses Nichts erhält einen Platz in der Ordnung, in einer Reihung
- es gibt verschiedene Ordnungen, die es ermöglichen, die GESCHICHTE zu deuten
Rezeption
- sieht in der geometrisierten Beschreibung der NATUR die VERWANDLUNG des bis dahin anthropomorphisch-mythisch-RELIGIÖS bevölkerten KOSMOS in eine menschenfremde, unmenschliche leere UNENDLICHKEIT
- der Mensch ist verloren in dem kleinen Eckchen seines Universums, wohin ihn die Entdeckungen der WISSENSCHAFT geschleudert
- der Mensch steht ratlos zwischen den beiden Polen seiner WAHRNEHMUNG: dem unendlich Großen und dem unendlich Kleinen
- nur die ERFAHRUNG der Religion kann ihm die Wegrichtung des Lebens zurück geben, Herzenswärme
- gibt geistreiche Kritik der GESELLSCHAFT des Hofadels mitsamt den nihilistischen Konsequenzen, die sich aus dessen Auflösung ergeben, die PHÄNOMENOLOGIE der VERZWEIFLUNG
→ nutzt diese Erkenntnisse jedoch als Sprungbrett für den salto mortale in die Religion, denn die Widersprüche sind diesseitig unlösbar in einer von Gott verlassenen WELT
- enge BERÜHRUNG zu SCHOPENHAUER (LUKACS)
- seine „Gespräche mit Jesus“ ist das Schönste → deshalb muß das CHRISTENTUM danach untergehen (NIETZSCHE)