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philipp

PHILIPP

Philipp von Elsaß

1168-91 als HERZOG herrschend
- suchte GEGENWART von Dichtern und sicherte den germanisch-deutschen Sagenschatz
- verband an seinem HOF die neue MINNE aus Italien mit deutschen Sängern

Philipp von Hessen

um 1525
- stand seit 1524 im Banne Luthers, der jedoch skeptisch war in bezug auf Philipps Glaubenstreue → verbündete sich mit Chursachsen gegen HABSBURG/ROM
- als das Wormser Edikt von den Katholen nicht eingehalten wurde, förderte dies den WIDERSPRUCH der dies Einhaltenwollenden heraus → die REFORMATION gewann GESTALT
- nahm gegen die Krönung Ferdinands 1526 demonstrativ Stellung und bezeichnete sich fortan als Lutheraner
- im Februar 1526 initiierte er eine Defensivallianz aus Braunschweig, Anhalt, MAGDEBURG, Mansfeld, Hessen, Chursachsen gegen die Altgläubigen, u.a. Gotha
- um 1536 versucht Philipp Johann von SACHSEN in einen KRIEG gegen den KAISER zu ziehen, doch Luther gesteht dem Churfürsten lediglich ein defensives Notwehrrecht zu → siehe Widerstandsrecht und Luther

Philipp von Schwaben

1178-1208
Kaiser von 1198-1208
- Der jüngste Sohn Friedrich I. Barbarossas war zunächst für den geistlichen STAND bestimmt, wurde dann jedoch durch seinen Bruder, Heinrich VI., 1195 mit Tuszien und 1196 mit dem Herzogtum Schwaben belehnt. Seine EHE mit der byzantinischen Kaisertochter Irene 1197 sollte Heinrichs Byzanzpläne unterstützen. Als dieser 1198 plötzlich starb, setzte sich Philipp für die WAHL des erst zweijährigen späteren Friedrichs II. ein, ließ sich dann aber vom Stauferanhang dazu bewegen, selbst die Königskrone anzunehmen, während die Welfenpartei Otto IV. von Braunschweig wählte.
Gegen den Welfen, der von ENGLAND unterstützt und 1201 von Papst Innozenz III. anerkannt wurde, verbündete sich Philipp mit FRANKREICH, gewann durch seine Wesensart und kluge Diplomatie immer mehr Anhänger und besiegte seinen Rivalen 1206 bei Wassenberg. Als schließlich auch der Führer der Welfen, Erzbischof Adolf von Köln, zu den Staufern überging, wurde Philipp allgemein anerkannt und noch einmal gekrönt.
1208 war auch der Papst bereit, ihn als Kaiser zu akzeptieren. Doch am 21. Juni 1208 wurde Philipp während eines Hochzeitsfestes in Bamberg von dem bayrischen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, dem er die Hand seiner Tochter verweigert hatte, ermordet.

Philipp II. von Makedonien

- regierte Macedonien von 359 bis zu seinem gewaltsamen Tode 336 v.Chr. durch einen eifersüchtigen OFFIZIER, PAUSANIAS, seines Heeres

Heeresorganisation

- den Kern bildet das bäuerliche Fußvolk
- es ist tief gestaffelt
- die Reiterei ist bes. ausgebildet
- die Belagerung wird durch die neueste TECHNIK (Katapulte etc.) vereinfacht

militärische Erfolge

- Siege im Heiligen Krieg → hohes Ansehen in ganz Griechenland
- drängte zur Besetzung der Meerengen
- siegte in sämtlichen bedeutenden Schlachten seines Zeitalters
- ein Zweckbündnis mit ATHEN im PHILOKRATES-FRIEDEN schafft ihm eine Verschnaufpause und Ruhe im Süden, denn er muß die Thessaler besiegen und sein Heer konsolidieren
- in Athen hetzt DEMOSTHENES gegen ihn
- 340 v.Chr. schlägt er erneut los, belagert Byzanz und besiegt Thrakien, kassiert die athenischen Getreidelieferungen, doch ein SIEG gegen BYZANZ will nicht gelingen → wendet sich nach Norden gegen die SKYTHEN und besiegt sie
- 339 v.Chr. will er mit einem Trick einen neuen Heiligen Krieg entfachen; die AMPHIKTYONIE gestattet ihm einen Zug gegen die schuldbeladenen Lokrer
- 338 v.Chr. siegt er in Mittelgriechenland bei Chaironeia gegen 30 000 thebanische und athenische Truppen → die ENTSCHEIDUNG fiel auf der rechten Flanke der Verbündeten, wo die Heilige Schar der Thebaner gegen ALEXANDER, Philipps Sohn, kämpfte, abgeschnitten, umzingelt und niedergemacht wurde
- er inszeniert einen Korinthischen Bund, dem alle griechischen Staaten bis auf SPARTA angehören → es herrscht ein allgemeiner Friede

politisches Wirken

- unter seinem Vorsitz als Bundesfeldherr vollzog sich kein politischer WANDEL → er suchte eine Verfestigung der Verhältnisse, keine Verbesserung in einem fortschreitenden SINN oder als Wohltäter des Volkes, also:

  • keine Enteignungen
  • keine Sklavenentlassungen
  • keine Neuaufteilung von GRUND und BODEN
  • kein Mitspracherecht der anderen GRIECHEN bei der KONSTITUTION von Garnisionsstädten
  • durch die Prägung einer macedonischen Goldmünze machte er Athen und PERSIEN KONKURRENZ → ermöglicht durch Gold- und Silberbergwerke im Pangaiosgebirge

Philipp II. von Spanien

um 1566
- setzte bei Holland im GEGENSATZ zu seinem Vorgänger Karl V. auf Trennung vom REICH und verband dies mit strikter Katholizität und mit einer Intensivierung der Staatstätigkeit, Administration, STEUERN zugunsten der spanischen Krone → aus Holland sollte quasi eine Kolonie werden
- dagegen opponierten die HOLLÄNDER durch Bilderstürme und einen Adelsaufstand
- Philipp schickte Alba, der die Ruhe wiederherstellte;

- regierte sein Imperium vom Schreibtisch aus: im Escorial liefen alle Informationsstränge zusammen und wurden alle Entscheidungen per Aktenlage getroffen → Kennzeichen der Moderne: der Herrscher informiert sich nicht mehr vor Ort, wird also zum Bürokraten, eine Spinne im Netz (Herm)

Philipp IV. der Schöne

1268-1314
französischer König seit 1285
- durch Heirat mit Johanna konnte er das Königreich Navarra seinem Herrschaftsgebiet zufügen, außerdem erzielte er größere Landgewinne im Osten, in der GASCOGNE und in den deutschen Grenzgebieten
- 1297 eroberte Philipp Flandern, das vergebens auf die Hilfe Englands und des Papstes gewartet hatte
- legte dem Klerus Steuern auf, was zu einem Konflikt mit Papst Bonifatius VIII. führte
- der Papst verbot in der Bulle Clericis laicos von 1296 den Geistlichen, ohne päpstliche EINWILLIGUNG Steuern an Laien zu zahlen
- mit der Bulle Ausculta fili wurden Philipp und die französischen Bischöfe zu einer Synode nach Rom geladen, doch Philipp verhinderte ihre Veröffentlichung und ließ statt dessen eine gefälschte Version verbreiten, so daß er auf einer REICHSVERSAMMLUNG 1302 die Stände für sich gewinnen konnte → die Bulle Unam sanctam exkommunizierte Philipp – um an mehr GELD zu kommen, die Philipp für seine Expansionen benötigte, erpreßte er 1311/1312 von Papst Clemens V., der seit 1309 in Avignon lebte, die AUFHEBUNG des Templerordens
- ein wüster RÄUBER und Unheilstifter ohne GEWISSEN und VERSTAND, dem kein politisches Gegengewicht in Frankreich im Wege stand → strittig ist, ob die Politik Philipps von ihm selbst oder von seinen Helfern wie Peter Flote, Nogaret, W. de Plaisian u.a. ausging

Philipp V. von Makedonien

238-179 v.Chr.
- kam 221 v.Chr. an die MACHT und sollte sich dem erfahrenen Aratos aus SIKYON anvertrauen, der als Graue Eminenz die Fäden vorerst behielt, doch nach und nach entmachtet wurde
- steht für die Verrohung der Sitten, der VERLUST des Glaubens der Väter, das Inkaufnehmen von Piraterie und Versklavung und den Niedergang der griechischen Bevölkerung, die sich an keine Werte mehr halten konnte, da alles in ein Wirkungssystem der Machterhaltung und Machtausweitung gepreßt wurde
- seine Regierungszeit ist ebenso geprägt von der Zunahme des Reichtums, der aber privat blieb und Dekadenzerscheinungen trug
- nach dem Sieg im 2. Bundesgenossenkrieg gegen Ätolien 217 v.Chr. – zerstörte u.a. das Bundesheiligtum der Ätoler - will Philipp seine Macht nach Italien ausweiten und greift Illyrien an 217-13 v.Chr., da ihm HANNIBAL hierfür nach Cannae Unterstützung zusagte
- die RÖMER kamen nach 212 v.Chr. wieder auf die Beine und verbanden sich mit Ätolien, Sparta, Elis, Messene, PERGAMON gegen Philipp, doch Philipp konnte die reichen Handelsstaaten auf seiner Seite halten und machte sich beliebt, da es ihm immer um Friedensverhandlungen ging → 206 v.Chr. zwang er die Ätoler, seine Friedensbedingungen anzunehmen, die aus dem Bündnis mit Rom und Pergamon ausscherten und Rom einen großen Prestigeverlust einbrachten
- Rom sendet 10 000 Legionäre nach Griechenland, doch Philipp kann sich gegen sie 205 v.Chr. behaupten → FRIEDEN von Phonike sichert Philipps Machtposition, vertreibt jedoch die Römer nicht vom Balkan

Ergebnis

- im ersten Makedonischen Krieg gelang es Philipp scheinbar, einen Sieg davonzutragen, doch letztlich war ihm durch die Kraftanstrengung auf dem Balkan die expansive Kraft genommen, so daß die Römer von 205 v.Chr. nun an keine Eroberung vom Balkan her zu befürchten brauchten
- um 200 v.Chr. orientierten sich die Römer an Philipps Reich → Entsendung von LEPIDUS, der seinen Landsleuten die unheilschwangere Bedrohung des Schattens Philippis deutlich macht, so daß ein Krieg unvermeidlich sei

philipp.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/28 16:19 von 127.0.0.1