Inhaltsverzeichnis
GOTTESBEWEIS
- beruht auf dem UNTERSCHIED zwischen Existenz (alle Dinge) und Essenz (die Eigenschaften der Dinge) → Gott ist das Subjekt aller Vollkommenheiten - Eigenschaft, die POSITIV und absolut ist und ohne Einschränkung ausdrückt, was immer sie ausdrückt
→ alles Gegenteilige verstieße gegen die Definition GOTTes, folglich ist er
- kosmologisch - Wenn überhaupt etwas existiert, dann muß ein unbedingt notwendiges Wesen existieren. Da ich existiere, …
- alles Endliche hat eine URSACHE → diese Kette kann nicht unendlich sein, folglich muß es einen unbewegten Beweger geben
- der zureichende GRUND des UNIVERSUMs ist Gott
- physiko-teleologisch - der Zweckmäßigkeitsbeweis. Die Ordnung im Universum läßt mit Sicherheit auf einen Zweck schließen (Kant) → der aus den ewigen WAHRHEITen abgeleitete
- Wahrheiten sind Teil eines BEWUßTSEINsinhaltes und bedürfen einer Definition; andere Wahrheiten bedürfen keiner Definition und sind EWIG, somit Teil eines ewigen Bewußtseins - siehe ontologischer Gottesbeweis
- der letzte Grund für Wahrheiten muß in ewigen/notwendigen gesucht werden, kann also nicht zufällig sein
- Wahrheit existiert in dem GEIST, der sie begreift
- der aus der prästabilierten Harmonie herstammende
- „den von der ZWECKmäßigkeit abgeleiteten oder physiko-theologischen“, bei KANT der dritte Beweis vom DASEIN Gottes
Thomas von Aquinos aposteriorische Gottesbeweise:
- die Welt als Kausalreihe → erschlossen wird eine erste Kausalität, eine prima causa efficiens
- der Weg von dem Möglichen und Notwendigen → erschlossen wird ein durch sich NOTWENDIG Existierendes
- der Weg von den SEINsstufen der Dinge → erschlossen wird ein höchstes Sein, eine maxime ens
- der Weg vom Zweck → erschlossen wird eine INTELLIGENZ als Ursache für die Zweckordnung
- KRITIK kam von Wilhelm von Ockham; NOMINALISMUS
Darstellungsweisen
- nomologischer Beweis - gesetzliche Ordnung der Dinge
- teleologischer Beweis - zweckmäßige Anordnung und Zielstrebigkeit
- noologischer oder noötischer Beweis - innere Erfahrungen beziehungsweise Wahrheiten
Grund für theoretische Gottesbeweise
- Bedürfnis des VERSTANDes, sein WISSEN auf den festen GRUND absoluter NOTWENDIGKEIT zu stützen (Lempp)
kosmologischer Gottesbeweis
Die Welt besteht aus einer Vielheit, und zwar einer unendlichen Vielheit einzelner endlicher Dinge, und der Weltprozeß aus einer unendlichen Vielheit einzelnen Geschehens, wovon kein einzelnes seinen zureichenden Grund in sich selbst hat; nun muß aber alles seinen hinreichenden Grund haben: Also muß es außer der Gesamtheit all dieses einzelnen, endlichen, das die Welt ausmacht, einen Grund für das Dasein derselben geben – Gott.
Kritik am kosmologischen Argument für die Existenz Gottes
- dialektische Anmaßungen
- Beihilfe des Kausalgesetzes, um Zufälle auszuschließen - dagegen spricht, daß Kausalgesetze nur soweit wie die Sinne reichen und entsprechend in der hypothetischen Anwendung unsinnig sind
- Annahme der Erstursache der Reihe
- der Geltungsbereich der KAUSALITÄT ist nur der der SINNENWELT (Kant)
moralischer Gottesbeweis
Der moralische Gottesbeweis aus der sittlichen WELTORDNUNG schließt zwei Momente ins ICH. Das erstere lautet: Es gibt ein schlechthinniges SITTENGESETZ; der freie Willen des einzelnen hat es sich nicht gegeben: also ist es ihnen von einem absoluten Willen vorausgesetzt. Das andere lautet: Das Sittengesetz schließt die KONGRUENZ von Tun und Ergeben in sich, der Weltlauf bringt dieselbe nicht zustande: also muß es eine MACHT außer demselben geben, die es verwirklicht.
Der SCHLUß führt zwingend darauf, daß der bereits als geistiges PRINZIP gefaßte Grund der Welt weiter auch als zwecksetzendes und zweckerfüllendes Prinzip für den endlichen Geist in der Welt zu fassen ist – aber nur durch einen SPRUNG der VORSTELLUNG führt er auf einen persönlichen Gesetzgeber vor und auf einen persönlichen Vergelter nach dem sittlichen WELTGESETZ.
ontologischer Gottesbeweis
Das Ich ist eine tatsächliche SYNTHESE von Natur und Geist, die aus der BASIS der Natur hervorgeht; die Natur als solche ist nicht der Grund derselben: also setzt sie Geist als URGRUND der Natur und des menschlichen Geistes voran.
Kritik am ontologischen Argument für die Existenz Gottes
- Dasein ist kein reales PRÄDIKAT, da es nicht im Begriff des Dinges als MERKMAL enthalten ist
→ das Beispiel über 100 wirkliche und 100 mögliche Taler - über 100 Taler wird erst über das beigefügte Attribut ausgesagt, was in dem WORT nicht steckt (Kant)
teleologischer Gottesbeweis
Den Weltprozeß durchwaltet ZWECKMÄßIGKEIT, diese haben die einzelnen Dinge sich nicht selbst gesetzt, indem sie vielmehr unter ihr stehen: also muß außer ihnen ein zwecksetzender Grund für dieselben sein. – Der Schluß führt zwingend darauf, daß der absolute Grund der Welt näher als geistiges Prinzip zu denken ist; aber nur durch einen Sprung der Vorstellung auf einen persönlichen Urheber der Weltordnung von der Welt.
- die Welt ist durchgängig nach Zwecken eingerichtet
- wo Zwecke sind, muß ein zwecksetzender Geist sein (SHAFTESBURY)
Kritik am teleologischen Beweis Gottes
- Zweckordnung in der Welt, d.i. ein Analogieschluß
- ein Analogieschluß kann nur die ZUFÄLLIGKEIT der Form in der Natur dartun, aber nicht die der MATERIE der Welt
→ dies führt zwangsläufig zu der Vorstellung von einem Weltbaumeister, jedoch nicht von einem SCHÖPFER
- die Welt ist eine zufällige Einrichtung einer ihr proportionierten Ursache, d.h., es gäbe keine Allmacht Gottes
- Was beweist die allervollständigste TELEOLOGIE? Beweist sie Gott ?
- nein, nichts weiter, als daß wir nach der Beschaffenheit unseres Erkenntnisvermögens uns schlechterdings keinen Begriff von der MÖGLICHKEIT einer solchen Welt machen können als so, daß wir uns eine absichtlich oberste Ursache derselben denken (Kant)