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lyrik

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LYRIK

Winterverdammnis
- dritte Hauptgattung der POESIE
- empfindsam-subjektiver AUSDRUCK von Unmittelbarkeit
konstante Elemente: RHYTHMUS, VERS, Metrum, REIM, STROPHE;
- bringt WIRKLICHKEIT der SEELE zum Ausdruck (BAHR)
- enthusiastisch-aufgeregte GATTUNG (GOETHE)
- das lyrische Produkt ist von der LOGIK des AFFEKTs, nicht des Verstandes beherrscht und bildet deshalb v.a. eine sinnliche Einheit (HAMANN)
- Stilisierung eines GEFÜHLs - nicht pejorativ gemeint
- überstrukturierter TEXT - Jürgen Link: Das lyrische GEDICHT als PARADIGMA des überstrukturierten Textes. München 1981, S. 202.
- Interferenz unterschiedlicher Strukturen - die ROMANTIKER lehnten das ab
- unter Lyrik verstehe ich das sprachlich gestaltete Produkt einer starken seelischen Erschütterung, die ihren URSPRUNG entweder in der Gefühls- beziehungsweise Gedankenwelt des Dichters hat, die also von innen herausdrängt - oder durch sinnlich wahrgenommene Erscheinungen hervorgerufen ist, also aus der Außenwelt hineingetreten ist…, unter letztere zählt die soziale Lyrik (Mühsam)
- Halbkunst, die das Wollen und das reine Anschauen wundersam durchbricht
Aber: ungehörig, da das SUBJEKT Gegner der KUNST ist, da es egoistische ZWECKe fördert und deshalb nicht Ursprung der Kunst sein kann (NIETZSCHE)
- ist eher Exilium denn eroberte PROVINZ (SCHILLER) → Goethe vergleicht Schiller später mit BYRON und stellt eine VERWANDTSCHAFT fest → SCHILLER vs. GOETHE
- ein stets sich vollziehender, stets sich zurücknehmender Übertritt auf anderen BODEN, ein Schweben zwischen dem rein unbewußten Sichselbstvernehmen und dem bewußten Vernehmen der Dinge, ein Nebel mit lichten Durchblicken (VISCHER)

Schillers Modelle

  • Schillers Annäherung an die Kunstballade erfolgt von der Goethe entgegengesetzten Richtung, von der des Ästheti­kers - Modelle einer Verbindung epischer, dramatischer und lyrischer Elemente - in einer SITUATION, in der der STAAT dem Bürger fremd bleibt.
  • Dem Lyriker Schiller bleibt nichts weiter übrig, als die gewaltsame Idealisierung weit zurückliegender Beispie­le.
  • Mündig gewordenes souveränes DENKEN ist das dem Menschen gegebene MITTEL, die Antithetik von Ideal und Wirklichkeit, von GOTT und dem Menschen aufzuheben - philosophische Idyllen.

Schillers Lyrik ist Ausdruck genau kalkulierter Arbeitsergebnisse, kein persönlich gefaßtes Forum. Der RAUM, als METAPHER für die ZEIT: das ist die Grundstruktur von Schillers lyrischer Kunst. (Middell)

moderne Lyrik

- konkrete Poesie
Item: Darf sich das Substantiv auf Kosten des Verbs ausbreiten? - typisch für BENN

vulgärsprachliche Lyrik

- erste lyrische Gehversuche in der deutschen SPRACHE
- eigentlich erzählende Gattungen, somit keine Lyrik

  • cantica rustica → grobe Gesänge
  • Hildebrantslied
  • Hochzeitslied → hîleich (hier gab es Kritik der KIRCHE, weil es anrüchig und kirchenfern sei)
  • Kampflied → wîcliet, belegt in der Kaiserchronik im 12.Jahrhundert
  • psalmi plebeii → gemeine Gesänge
  • psalmi vulgarisvulgäre Gesänge
  • saeculares cantilenae → weltliche Gesänge
  • SEGEN- und Spottvers
  • Totenklage
  • winileod, wineliet → Liebeslied
lyrik.1272879117.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:00 (Externe Bearbeitung)