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humanismus

HUMANISMUS

- setzt das Primat der geistigen Entwicklung vor der materiellen und glaubt, daß es dem Menschengeschlecht möglich ist, fortzuschreiten
- ist kein zeitgenössischer BEGRIFF, sondern wurde erstmals von NIETHAMMER 1808 benutzt, um das neuhumanistische GYMNASIUM gegenüber den Schulen der AUFKLÄRUNG abzugrenzen
- kennt nur den WITZ und die Stachelrede, nicht aber den HUMOR, von dem die LITERATUR des Mittelalters voll ist, aber keine Mittelalterrezeption, denn von dieser ZEIT wollte man gerade loskommen
- ist bei einem entsprechend positiven Menschenbild das, was übrig bleibt, wenn die Effizienz wegfällt;

- ist außerhalb Italiens zum GEGENSATZ des Volkstümlichen und Arteigenen geworden (Stieve)

Elemente des Humanismus

- wurde durch PETRARCA eingeleitet, der den BEWUßTSEINswandel von der NATUR der DINGe (Aristotelica) zum Bewußtsein des Menschen – die CICEROniana - auslöste, als er sich über die Unfähigkeit allein naturwissenschaftlicher Betrachtung als Lösungsindiz menschlicher Befreiung aussprach
- die DEUTSCHEn nahmen den Humanismus auf und führten ihn gegen die SCHOLASTIK (DIALEKTIK) ins FELD → textnahe WISSENSCHAFT, „die ad fontes“ zu den Ursprüngen zurückzukehren trachtete
- besonders einprägend war der Fund der „Germania“ des TACITUS, 1455, ein take off der Humanisten in DEUTSCHLAND → fortan artikulierte man sich gegen ROM und für die GERMANEN als den eigenen Vorfahren
- Humanismus heißt, den Menschen kennen und von einer umfassenden Sympathie für das LEBEN erfüllt sein.
- daß der Mensch sich entfalte nach dem GESETZ, nach dem er angetreten
- das religiöse Vexierbild für die eigentliche Sachlage, weil GOTT den Menschen begrüßt um seiner SELBST willen und sich in ihm verwirklichen will → gesegnetes Menschentum ist es, wenn sich der Mensch in Gott verwirklicht (MANN)
- Begleiter des MATERIALISMUS, Bestialismus (SCHOPENHAUER)

deutscher Humanismus

  • PHASE: juristisch-bürokratischer Charakter

- gekennzeichnet von der Auseinandersetzung mit den Italienern, wobei der KANZLER Johann von Neumarkt hier entscheidend wirkte
- SUCHE nach neuen Stilbegriffen, daher die NEIGUNG zum Formalen

  • Phase: philologisch-rhetorische Natur

- beginnt mit der MONOGRAPHIE de ritu, situ, moribus et conditione Germaniae von Pius II.

  • Phase

- beginnt mit Maximilian I., dem großen Förderer des Humanismus
- die deutschen Gelehrten mußten wegen der ERFINDUNG des Buchdruckes nicht mehr nach ITALIEN fahren, mußten die Bücher nicht mehr abschreiben, also gab es Freiräume

Erfurter Humanismus

- v.a. Hessen, denn der Einzugsbereich der Erfurter Uni lag im N und NW
- ein didaktischer Humanismus durch Vertreter wie Mutanius Rufus, der LUTHER oder auch HUTTEN prägte
- radikale KRITIKER an den Quellen des Christentums → Luther nahm von ihnen „ungestüm lodernden HAß gegen Mönche, kirchliche DISZIPLIN und die scholastische METAPHYSIK“ mit
- gilt als Initiator der REFORMATION → eine Bildungsbewegung, die in den Mittelpunkt die humanistische DICHTUNG stellte, doch sind die Gemeinsamkeiten schnell aufgezählt:

  1. geboren im Intellektuellenmilieu;
  2. MIßTRAUISCH beäugt von den Etablierten;
  3. Suche der Problemlage → Humanismus: Was ist der Mensch?; Ref.: Wie bleibe ich ein redlicher Christ?

- in der VERGANGENHEIT, in den Schriften Älterer
- gründeten UNSTERBLICHKEIT und Gottesglauben auf die VERNUNFT, d.i. der Neubeginn der Neuzeit

- wurde später durch Wittenberg abgelöst, denn die Machtspitze der Humanisten kokettierte mit der römischen Kirchenspitze

Transhumanismus

- Erlösung vom Mannigfachen - Hauptproblem der AMBIGUITÄTSTOLERANZ - nicht nur durch den Einsatz von Maschinen, sondern durch die Verschmelzung von Mensch und Maschine erwartet

humanismus.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/05 08:27 von Robert-Christian Knorr