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NICOLAI
Christoph Friedrich Nicolai
1733-1811
POPULARPHILOSOPH, Literaturkritiker
- Schüler BAUMGARTENs
- rügte 1774 Neologismus, da der die Zerstörung der POESIE ermögliche
- später ohne VERSTÄNDNIS für die fortschreitende ENTWICKLUNG von STURM & DRANG und klassischer LITERATUR
- bleibt bei engstirniger Vernünftelei
- sprach in einem VORTRAG vor der Berliner Akademie davon, wie er sich durch Ansetzen von Blutegeln am Hinterteil von Halluzinationen befreit habe
- im Briefwechsel mit MOSES MENDELSOHN und LESSING STANDORTBESTIMMUNG dessen, was ein TRAUERSPIEL vermöge → Kann ein Trauerspiel Anlaß für die eine oder andere bessere HANDLUNG einzelner sein?
- bejaht diese Frage, Lessing betont die Inhärenz der Literatur bei der Besserung des Menschen
Ethik
- bezweifelte, daß das Kantsche Moralprinzip zur Beförderung der Moralität in der wirklichen Welt einen sonderlichen Nutzen haben werde
- stritt für die Durchsetzung einer pragmatischen und materialen ETHIK gegen die formale Ethik Kants; sein Motto lautete: Lebe und handle stets im Verhältnisse deiner Pflichten und Rechte!
- Pflichten müssen als solche anerkannt worden sein, ergo vertritt Nicolai eine praktikable und psychisch nachvollziehbare Ethik, die sich zwar an den Gesetzen der Gesellschaft orientiert, diese aber je nach Überzeugung individuell einhält
Die allgemeine deutsche Bibliothek
HOMER, MILTON, THOMSON, WOLFF, BAYLE, DESCARTES und LOCKE
- ab 1759 mit Lessing Briefe, die neueste Litteratur betreffend
Das Leben und die Meinungen des Herrn Magisters Sebaldus Nothanker
1773
- satirischer ROMAN