Inhaltsverzeichnis
ULRICH
Anton Ulrich
Herzog von Braunschweig
1633 bis 1714 Braunschweig
- Riesenbücher mit wenig Inhalt und FORM
- schrieb zwischen 1656 und 67 zehn Libretti in italienischer Sprache mit zumeist HISTORISCH-heroischem Duktus
- GOETHE war als kleiner Junge von den Liebesgeschichten beeindruckt, v.a., daß der HELD vor der guten Tat immer erst betete, bevor er die Bösen erschlug
Ulrich von Augsburg
-973
Bischof
- Freund Ottos I. und mit diesem maßgeblich an der Einigung der deutschen Stämme gegen die Ungarn beteiligt
- wurde im REICH verehrt
- soll bettelarm auf der nackten ERDE liegend gestorben sein, nachdem er sein Hab und Gut verteilen ließ
Ulrich von Eschenbach
um 1280
DICHTER
- lobte die Bemühungen Ulrichs von Türheim
- fand wie dieser Aufnahme bei KÖNIG Ottokar II. in Prag
Alexandreis 1270
- Lobeshymnen für König Ottokar II., nach dessen frühzeitigen TOD wurde der Hymnus dessen Nachfolger Wenzel übereignet
- fußt auf französischen VORLAGE, die ihm selbst durch reisende Edelleute übermittelt wurde → Walther von Chatillon schrieb einen lateinischen Alexander, der von vielen als Schulbuch benutzt und kommentiert wurde
Ulrich von Gutenburg
um 1175
Dichter
- verfaßte ein in sechs Systemen durchkomponiertes und streng metrisch gebautes weltliches Minneleich
- Empfindung nicht ursprünglich
Ulrich von Liechtenstein
1200-76
Dichter
- ganz dem höfischen MINNESANG zugehörig
- wird in 95 Urkunden erwähnt als Landeshauptmann der Steiermark 1245, leitete den Widerstand gegen die Ungarn und wurde noch 1272 von Ottokar zum Landesmarschall erhoben
- in achtversigen Strophen hat er 58 Lieder und einen LEICH hinterlassen, die er mit Hilfe eines Schreibers sammelte
Frauendienst
- der erste ICH-Roman in deutscher Sprache, Autobiographie!, in dem wirklich Erlebtes mit Zügen aus Artusromanen ausgeschmückt wird - Selbstreferenz
- dem Ritter versagt in Gegenwart seiner Dame die Sprache, also dichtet er
- mischt ERNST und Übertreibung
- schickt der Geliebten den im Kampfe verletzten Finger, fährt als VENUS durch die Lande… so allerlei närrisches ZEUG als Minnedienst getarnt, Einbettung für Lieder → die erste Donquichotterie
Frauenbuch
1257
- Sittengemälde; Verfall der höfischen ZUCHT
- die SCHULD am Verfall der Sitten tragen die RITTER, denen Jagd und WEIN wichtiger sind als Minnedienst
Ulrich von Richental
um 1414
Chronist
- gilt als der erste moderne Zeitungsmann (Nadler), da er vom Konstanzer KONZIL beinahe minutiös berichtete
- richtete sein Augenmerk v.a. auf äußerliche Dinge, die er präzise in gleicher Allgegenwart erfaßte
Ulrich von Türheim
- auch von dem Türlin
um 1240
Dichter
- steht im SCHATTEN Wolframs und Hartmanns, reicht nicht an die Beschreibungsdichte und Allegorisierung heran
- setzt dort ein, wo „Tristan“ endet → ein Rosenstock und eine Weinranke wachsen am Grabe von Tristan und Isolde ineinander
- fragt, wer zu LIEBE fähig ist
- arbeitet am STOFF EHEBRUCH und artikuliert moralisch
- setzte im Auftrage Ottokars II. von Böhmen den „Willehalm“ Wolframs von Eschenbach fort → glänzt durch eklatante Problemlosigkeit, denn er hat für jedes gezeigte Problem eine Lösung
- erklärt die Weigerung Wolframs, den Roman zu Ende zu schreiben, als einen Ausritt aus der WELT - KLOSTERGRÜNDUNG
Lit.: Th. Kurth: Ulrich von T.s „Tristan und Isolde“
Ulrich III. von Abensberg
um 1367
- gründete mit seinen fünf Söhnen für sechs KANONIKER das Kollegiatstift zum Heiligen Geist
- diesem Kollegiat wurde auch ein Spital für zwölf kranke Personen angeschlossen
- die FAMILIE hielt bis zu ihrem Aussterben 1485 die finanzielle und spirituelle Oberhoheit über das Kollegiat, das jedoch nie eine rechte Blüte erleben wollte