- bleibt in methodischer ENTWICKLUNG der rein intellektuellen Probleme der METAPHYSIK hinter der Vedantaphilosophie zurück
- fragt nicht nach dem Primat (STOFF oder GEDANKE), denn die Antwort auf diese Frage führt nicht zur ERLÖSUNG
- von Westen drang der Islam den Buddhismus zurück und löschte ihn weitgehend im Nordosten Indiens aus; spätestens seit dem 12. jahrhundert ist er dort nicht mehr aktiv
Aufhebung des Dukha, Leidens
- 9.- 6. Jahrhundert v. Chr. auf der Grundlage primitiver religiöser Vorstellungen: MYSTIK, Gestirne
- erste philosophische Bemühungen in Ostasien;
- der eigentliche Buddhismus setzt mit BUDDHA ein (ca. 528 v.Chr.), der seine Lehre vom mittleren Weg verbreitete, d.i. die FREIHEIT von den beiden Extremen der Selbstkasteiung und Selbstverwöhnung: seine Lehren fußen auf einem Erklärungsmodell geistiger Prozesse (Andersen)
- Buddha schüttelte kastenbezogene Auffassungen ab, weil für ihn alle Menschen hinsichtlich ihrer Leidensfähigkeit gleich sind
- er übernahm manche Formen des Brahmanismus, wobei er die allumfassende Liebe göttlicher Liebe betonte (Lützeler)
- stand im Zentrum der Auseinandersetzung des hieratischen Staates mit dem Titanengeist der einsiedelnden Mönche: die Macht der Ideale des archaischen Kastensystems (repräsentiert durch priesterliche Wächter) vs. die individualisierte Gottessuche (furchtlose Meister der Befreiung, Moksha) → Stufen der Wandlung (Asura)
- entstand aus arischem MITLEIDEN für das lebende TIER: LEGENDE von der erbeuteten TAUBE und Buddha, der sie nur retten kann, wenn er sich SELBST ganz opfert (MERESCHKOWSKI)
ZWEIFEL an der REALITÄT der vedischen Götterwelt, Vielgötterwelt, und Hinwendung zur Erkenntnis des All-Einen
TAT TWAM ASI - Das bist du! → es findet deine SEELE Ruhe nach den Irrsalen auf der Erkenntnissuche
- GLAUBE und Erkenntnis werden als Einheit betrachtet
- die schöpferische KRAFT des Menschen, atman, und die Gottes, brahman, werden identisch gesetzt und der MENSCH ist ein Wunderwerk Gottes
- Entstehung der LITERATUR der Upanishads
- aus UPANISHADEN gehen orthodoxe Systeme hervor: PANTHEISMUS, THEISMUS, die Lehren Jausas und Buddhas
auch mahajanischer Buddhismus
- lehrt, daß wir den gegenwärtigen AUGENBLICK erfahren müssen, wie er ist, FREI von starren Verhaltensregeln
- nimmt unter den Wegen der SELBSTVERWIRKLICHUNG eine Ausnahmestellung ein, denn er negiert jeden GLAUBEN an ein SELBST und bezeichnet alles, was gewöhnlich mit diesem WORT bezeichnet wird, als nicht existent → es gibt keine APRIORI-DEFINITION dessen, wer oder was wir sind (Andersen)
- Vom WESEN dieser beiden Religionen brauchen wir nur einen einzigen Zug hervorzuheben: daß sie sich grundsätzlich über alle Unterscheide des Volkstums, des gesellschaftlichen Standes oder Berufs hinwegsetzen und sich an alle Menschen, oder um es anders zu sagen, an den Menschen im Menschen wenden. Beide treffen im WISSEN darum zusammen, daß die MACHT, das STREBEN nach ihr, ihre Behauptung und Erweiterung nicht das letzte WORT im menschlichen DASEIN sind -, daß vielmehr Macht nicht nur den Menschen, der ihr ausgesetzt ist, sondern auch den, der sie ausübt, in seiner Menschlichkeit gefährdet und zerstört. (Schaeder)
- übertrifft den Brahmanismus an religiöser Unabhängigkeit und ethischer Tiefe, bleibt in methodischer Entwicklung der rein intellektuellen Probleme der METAPHYSIK hinter der VEDANTAphilosophie zurück;
- eine moralische Verkehrtheit, denn die Herren verlassen das PRINZIP der Blutreinheit und vermischen sich mit den Unterpriviligierten, um einem moralischen Verdikt zu entsprechen → statt des Primats der ONTOLOGIE über die MORALITÄT wird dieses umgekehrt (GOBINEAU)
- die Erklärungen zum Achtfachen Pfad geben einige Hinweise darauf, was man tun und was man lassen sollte, doch werden sie v.a. als Richtlinien auf dem Weg zur Erleuchtung verstanden → der Buddhismus kann deshalb als praktische Religion bezeichnet werden, als transzendentalen PRAGMATISMUS (HUXLEY)