MERKZAHLEN
einzelne Daten resp. das zu merkende Datum mit einem weltgeschichtlichen Bezug (Sammlung wird fortlaufend erweitert)
524 v.Chr.
- die ETRUSKER aus der Poebene greifen Kampanien und Kyme an und besetzen es
- Hilfe von Umbrern und Dauniern, dazu etliche KELTEN
- der durch solche Unternehmungen ausgeübte Druck hat auch zum Ende des römischen Königtums beigetragen
506 v.Chr.
- spartanische Kriegsreform: fortan führt, nach Abbruch des Kriegszuges durch KÖNIG Demaratos, nur ein König, begleitet von zwei rechenschaftspflichtigen Ephoren, den Kriegszug
16.07.387 v.Chr.
Schlacht bei Allia nördlich Roms
- SIEG der Kelten - KELTENSCHOCK - über die RÖMER
225 v.Chr.
Schlacht bei Telamon in ETRURIEN
- Zweifrontenschlacht für die Kelten, die zwischen zwei römischen Konsuln eingeklemmt saßen
- die Reiterei eröffnete das Gefecht, wobei der eine Konsul, C. Atilius, den TOD fand
- die Kelten, angesichts dieses Teilsieges im Übermut, schnitten sich SELBST die Rückzugslinie ab und drangen immer tiefer in das römische Lager ein
- die Römer fingen die Kelten auf und schnitten die Reiter ab, dann setzten sie die Speerwerfer ein, die auf die nackt kämpfenden Gaesaten trafen und viele töteten
21.06.168 v.Chr.
- Schlacht bei Pydna zwischen PERSEUS von Makedonien und Paullus von Rom
- der Sieg Roms war vollständig
70
- Titus läßt Jerusalem zerstören und 70000 JUDEN in die SKLAVEREI verkaufen
- gilt als eigentlicher Beginn der Diaspora
22.02.?
- Petri Stuhlfeier zum Gedenken an den Amtsantritt des ersten Papstes
19.Februar 197
KAISER SEVERUS läßt Lyon in Schutt und Asche legen, das Machtzentrum des Usurpators Clodius Albinus
862
Rurik begründet die DYNASTIE der wägärischen Fürsten. Er wird somit Herrscher von Nowgorod.
900
um 900 vereint Fürst Oleg Nowgorod und Kiew
2.2.962
Kaiserkrönung Ottos I. in Rom → seitdem ist das deutsche KÖNIGTUM mit dem KAISERTUM verbunden, zuvor war es nur mit dem italiensichen Königtum verbunden
- nach diesem Tag wurde keiner mehr Kaiser, der nicht deutscher König gewesen
- der PAPST schwor zudem Unterordnungsverhältnis
- im Gegenzug wurde die Kirchenherrschaft des Papstes um Rom ausgedehnt
- der Papst bestätigte zudem die Errichtung des Erzbistums MAGDEBURG
1046
Synode von Sutri
- markiert den Höhepunkt der kaiserlichen Bestrebungen um die Erneuerung einer KIRCHE an Haupt und Gliedern
- Absetzung dreier simonistischer Bischöfe und Einsetzung neuer durch den Kaiser Heinrich III.
- Versuch, mittels der lothringischen Kirchenreform aus Kirche und STAAT eine Einheit zu schmieden, bei der der Kaiser voransteht
14.10.1066
Schlacht von Hastings
- der Normanne Wilhelm der Eroberer besiegt den Angelsachsen Harald → der Weg auf den THRON von ENGLAND ist FREI
PFINGSTEN 1184
- in Mainz trifft sich die MACHT des Reiches zur SCHWERTLEITE der Söhne Friedrichs I.
- das Fest gilt als das prächtigste des Mittelalters und bildet den äußeren AUSDRUCK für die Macht des Kaisertums
7.2.1194
- in Regensburg findet die Aufführung eines eschatologischen Spiels statt → eine der ersten Aufführungen dramatischen CHARAKTERs überhaupt in DEUTSCHLAND
- thematisiert wurden der Abfall LUZIFERs, der SÜNDENFALL, die Vertreibung aus dem PARADIESe, das Jüngste Gericht und die ERLÖSUNG → starke Einbeziehung des Antichristen
1195
- der Versuch Heinrichs VI., die MARK Meißen als heimgefallenes LEHEN ans Reich zu ziehen, scheitert → die Fürsten etablieren sich als politisches Gegengewicht gegen den Kaiser
1240
Alexander Newskij besiegt die Schweden
1242
Alexander Newskij besiegt die RITTER des Deutschen Ordens
FREITAG, der 13.10. 1307
Tag des heiligen Eduard
- Tag des vernichtenden Schlags Philipps des Schönen - König von FRANKREICH - gegen den Orden der Ritter vom TEMPEL
- Philipp wollte das GELD der Templer
- bezichtigte sie der HÄRESIE
1470
- in VENEDIG wird vom deutschen Buchdrucker Vindelius de Spira die Germania des TACITUS gedruckt, genannt libellus aureus, das allerliebste Büchlein
13.07.1524
- Th. MÜNTZER hält in Allstedt seine Fürstenpredigt vor Johann von Sachsen
Bartholomäusnacht
23./24.8. 1572: mehr als 30000 tote Hugenotten, insgesamt 70000 Tote, was zu einer Charakterveränderung der Franzosen führte → Freudenschüsse in Rom (ROSENBERG)
1576
Sir Martin Frobisher entdeckt auf seiner SUCHE nach einer Nordwestpassage Kanada: Fahrt von 1576-78
1678
Frieden zu Nimwegen zwischen HOLLAND und Frankreich → das Reich verliert das ELSAß an Frankreich
1697
Friede zu Rijswijk: Frankreich verzichtet auf weitere ANNEXION des Reichsgebietes bis aufs Elsaß
5.11.1757
Schlacht bei ROßBACH
- Friedrich II. der Große besiegt das mit den Franzosen verbündete REICHSHEER vernichtend
7.11.1775
5 Uhr morgens kommt GOETHE in Weimar an
12.09.1776
- die Nachtmahlvergiftung zu Kreuz bei Zürich durch Pfarrer WASER → wurde 1780 verurteilt und hingerichtet
10.11.1793
- in Notre-Dame wurde im Rahmen der Entchristianisierungskampagne das „Fest der FREIHEIT und VERNUNFT“ gefeiert
2.12.1805
Schlacht von Austerlitz
6.8.1806
- nach einem ULTIMATUM Napoleons legt Franz II. die deutsche Kaiserkrone nieder, gibt die kaiserliche Regierung ab und entbindet die Beamten von ihrer PFLICHT
- Franz II. erklärt das Amt und die WÜRDE des erwählten römischen Kaisers für erloschen → ein Krieg stand nach Austerlitz nicht zu erwarten
21.11.1806
- NAPOLEON verhängt von Berlin aus die Kontinentalsperre
- allen Häfen des Kontinents ist es ab sofort verboten, die Fracht englischer Schiffe zu löschen
7./9.07.1807
Friede von Tilsit
18.03.1813
Proklamation von KALISCH → PREUßEN und RUßLAND erklären Frankreich den Krieg und wollen das Deutsche Reich wieder aufrichten
11.08.1813
- bewaffnete Vermittlung ÖSTERREICHs → METTERNICH wird Ministerpräsident der Koalition gegen Napoleon
→ Wandlung des Kriegscharakters: vom europäischen Befreiungskrieg der Völker zum Kabinettskrieg
04.03.1814
Allianz zwischen den Siegern von Leipzig über 20 Jahre militärische Zusammenarbeit
15.07.1840
Londoner Konvention zwischen England, Österreich, PREUßEN und RUßLAND:
- es wird die SELBSTÄNDIGKEIT und NEUTRALITÄT Preußens versichert → Frankreich fühlt sich ausgegrenzt und geht in die außenpolitische Offensive: es fordert die Rheingrenze
Folge: Deutschland rückt POLITISCH zusammen
20.10.1840
- WECHSEL in der französischen Außenpolitik: THIERS wird abgelöst → Ruhe in internationalen Beziehungen
04.-13.02.1847
Bürgerkrieg in der SCHWEIZ, 128 Tote
- der Sonderbund mit 12 Kantonen gegen die Katholiken mit 7 Kantonen nach dem Beschluß einer Zentralverfassung, die den einzelnen Kantonen Macht raubte, v.a. den katholischen
- Preußen verweigert seiner ENKLAVE Neuenburg die Unterstützung, woraufhin diese sich mit einer Mehrheit von 200 Stimmen von Preußen löst → 1856 vollzogen
9.11.1848
Erschießung von Robert Blum durch Fürst Windischgrätz → sollte dem Einigungsbestreben der Deutschen gelten
27./28.03.1849
290 Ja-Stimmen und 248 Enthaltungen bei der Abstimmung in der Frankfurter NATIONALVERSAMMLUNG für Friedrich Wilhelm IV. als deutschem Kaiser
1858
- Frankreich und ITALIEN planen Angriffskrieg gegen Österreich
Frankreich: will Nizza und Savoyen
Italien: will nationale Einheit; Föderation
→ die Franzosen siegen in Oberitalien
- Preußen schickt sechs Armeekorps an den Rhein → der Krieg ist beendet
1860
- Italien wird unabhängiges Königreich mit Bezug auf Großbritannien: Piemont wird ZENTRUM der Macht
03.1860
- VERTRAG in Turin
- PLEBISZIT in Savoyen und Nizza → pro Frankreich
01.03.1861
Viktor Emmanuel wird italienischer König und herrscht in großen Teilen Italien, in Venetien und Rom nicht
07.11.1863
- Tod Christian VII. von Dänemark
Folge: Auseinandersetzung ums ERBE in Schleswig und HOLSTEIN
Zielstellungen:
- Österreich: keine Unterstützung nationaler Bestrebungen
- Preußen: Holstein soll preußisch werden
19.11.1863
Ende der Allianz zwischen England und Frankreich nach dem KRIMKRIEG, als sich nach einer Diskussionsrunde in LONDON keine Einigung in bezug auf die Gestaltung der Landkarte Europas ergab
- Frankreich wollte das RHEINLAND, Polen errichten und SCHLESIEN Österreich zurückgeben
16.06.1866
- Ausbruch des Krieges zwischen Preußen und Österreich
03.07.1866
Königgrätz
26.08.1866
- Auflösung des Deutschen Bundes → das Ende der Kongreß-Diplomatie
1873
- WIRTSCHAFTSKRISE nach Gründerjahren führt zur Verarmung breiter Bevölkerungskreise in Deutschland
07.10.1879
Thronrede des österreichischen Kaisers ruft zur Versöhnung und VERSTÄNDIGUNG auf
1883
- Gründung des Deutschen Theaters, als WIEN keine THEATERSTADT mehr war
1886
- Nationalliberale melden ZWEIFEL am SINN des Sozialistengesetzes an → eigentlicher Beginn des Erosionsprozesses an Bismarcks Ausnahmestellung
Feb. 1888
letzte außenpolitische REDE Bismarcks: „Wir Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf der WELT, aber diese Gottesfurcht ist es, die uns für den Frieden eintreten läßt.“
ABER: MOLTKE will Präventivkrieg gegen Rußland
Mai 1889
87000 Bergleute an der Ruhr streiken
24.01.1890
Konflikt in der Kronratssitzung:
- Wilhelm II.: es fehle aller Fühlung zur Arbeiterschaft; differenziert SOZIALDEMOKRATIE und ANARCHISMUS
- Bismarck: widerspricht und will seinen Repressionskurs gegen die Sozialdemokratie fortsetzen
25.01.1890
- bei Abstimmung keine Mehrheit für Bismarck und die Fortsetzung des Sozialistengesetzes
26.01.1890
Auflösung des Reichstages
04.02.1890
Februarerlasse des Kaisers ohne Gegenzeichnung Bismarcks → soziale Reformen: Arbeiterschutz in Betrieben; internationale Arbeiterschutzkonferenz
20.02.1890
- schwerste Wahlniederlage Bismarcks
18.03.1890
BISMARCK tritt zurück
Nov. 1897
- Sturz der österreichischen Regierung, die das NATIONALITÄTENPROBLEM nicht mehr in den Griff bekam
- Unruhen in PRAG, Plünderungen
8.12.1912
Sitzung in Berlin
- Wilhelm II., von Tirpitz, von Moltke und von Müller, Chef des Militärkabinetts, beraten anläßlich der Lage auf dem Balkan
- wenn die ÖSTERREICHER gegenüber den SERBEN nicht kraftvoll aufträten, würden diese frech werden und sich nach dem russischen Bruder umsehen
- wenn Rußland die Serben stütze, wäre der Krieg für das Reich unvermeidlich, denn dann würden die Bündnisverträge greifen, da Rußland in jedem Falle gegen Österreich marschieren würde
- die deutsche Flotte soll sich auf einen Krieg gegen Großbritannien einrichten
- von Moltke regt an, daß die Deutschen durch die Presse auf einen Krieg gegen Rußland besser vorbereitet werden solle
1917
- nach dem Sturz des Zaren durch KERENSKI: Großbritannien, Frankreich und Rußland ratifizieren die 1913 abgeschloßnen Verträge zur Aufteilung Deutschlands, Österreich/Ungarns und der Türkei
20.06.1937
- die Bundesschwurgericht in Neu York (Federal Grand Jury) stellt fest, daß es von Seiten des Reiches fortgesetzte Spionagetätigkeit gäbe, die sich besonders gegen militärische Einrichtungen der USA richte → die Stimmung in den USA schlägt eindeutig gegen Deutschland um
14./15.12.1939
Geheimverhandlungen zwischen Deutschland, JAPAN und Sowjet-Rußland in Berlin
12.07.1960
- Beschluß des Politbüros über die völlige Unterordnung des Staatsapparates unter die Beschlüsse und Weisungen desselben. Man entschloß sich zur Abschaffung des Präsidentenamtes und schuf den STAATSRAT, um künftig die Macht in einer Hand zu konzentrieren.
20.07.1990
- Erklärung der Volkskammer zum 20.07.1944:
Aus VERANTWORTUNG für Deutschland unternahmen am 20.07.1944, heute vor 46 Jahren, Graf Stauffenberg und seine Vertrauten ein Attentat auf HITLER.. In ehrendem Gedenken an sie geben wir folgende Erklärung ab:
In Hochachtung verneigen wir uns vor jenen aufrechten Patrioten, die am 20.07.1944 - buchstäblich fünf Minuten vor zwölf - versuchten, dem Hitlerregime ein Ende zu setzen. Den Frauen und Männern um Claus Graf Schenk von Stauffenberg, unter ihnen POLITIKER, Beamte, Offiziere und Geistliche, Wirtschaftler und Gewerkschafter, war ein Erfolg ihres verantwortungsbewußten Handelns gegen den NATIONALSOZIALISMUS nicht beschieden. Der Diktator überlebte, der TERROR nach innen verschärfte sich, der barbarische Krieg wurde weitergeführt, und Deutschland brach im Feuer des Zweiten Weltkrieges zusammen. Das Vermächtnis der Männer und Frauen des 20. Juli soll uns Verpflichtung sein, Diktaturen in jeder Form zu wehren, um Deutschland und Europa immer den FRIEDEN zu erhalten.
Im Namen aller Volkskammerfraktionen ehren wir die OPFER des 20. Juli mit einer Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Berlin- Plötzensee.
Berlin, 20. Juli 1990